Wieninger - Nittnaus - Achs .... - Sept 2018
Tag 1
Aufstehen um 4:30, Ablug um 7:20 Uhr ab DUS airport. 8:50 an Wien airport, 10:15 Ankuft bei Wieninger …. Mist 15min zu spät. Hr Grohs wartete schon auf uns…..
1992 wurde der Verein Österreichischer Traditionsweingüter gegründet. Ziel ist es für die Region von der Wachau bis zum Carnuntum Erste Lagen und ultimativ Große Lagen zu definieren. Seit 2018 sind nun 72 Lagen als 1ste Lagen bzw 1ötw Lagen klassifiziert. Über einen Beobachtungszeitraum von 3 Jahren können sich weitere Lagen als 1ötw Lagen qualifizieren lassen. Das ultimative Ziel ist es in den nächsten Jahren auch Große Lagen Götw zu definieren und die Lagen-klassifikation im österreichischen Weingesetz zu verankern. Auf der Seite der ÖTW heisst es dann: ".... unter Vorsitz von Fritz Wieninger...." , womit wir dann endlich zum Besuch im Weingut kommen.
Von den 637ha der Weinregion Wien bewirtschaftet Wieninger 52ha. Mit den Lagen Ulm am Nussberg, Rosengartel und Preussen gehören immerhin 3 Lagen der ÖTW zu seinen Ersten Lagen. Eines sei schon mal vorweg gesagt. Nach 5h und fast 30 Weinen beendeten wir eine unserer erlebnisreichsten Weinproben überhaupt. Das war nicht nur der Verdienst des durchgängig enthusiastischen Hr Grohs, sondern natürlich auch der großartigen Kollektion geschuldet. Der Chef war an dem Tag mit der Lese beschäftigt, kam aber zwischendurch immer mal kurz auf ein Glas dazu, so dass wir kurzweilig und intensiv durch den Tag glitten. Georg Grohs stimmte uns auf das zu erwartende Genusserlebnis mit einer Tour über das Weingut ein, auf der wir selbstverständlich wortgewaltig über die Vorzüge der Biodynamik aufgeklärt wurden. Alles mit einem Augenzwinkern und dem für uns Ruhrpöttler unvergleichlich sympathischen Wiener Dialekt. Ob der Mond am Ende des Tages einen Einfluss auf die Weinqualität hat oder nicht bleibt am Ende jedoch philosophisch. Aber die naturbelassenen Pfade zwischen den Reben sehen toll aus und wie wir in den folgenden Stunden feststellen durften sind die Weine gigantisch!!
Die Wieninger Kollektion durften wir komplett verkosten und hatten Spass ohne Ende. Eine insgesamt perfekte Auswahl Weißer Riesen und einiger interessanten Rotweine. Los ging´s mit den
Grünen Veltlinern. Bereits der einfache Ried Herrnholz 2017 stimmte uns auf leckere Terrassensommerweine ein. Frisch, mit toller Zitrusnote. Mit dem Ried Kaasgraben 2017 (der im Vgl zum 2016er in
slawonischer Eiche ausgebaut wurde), kommt dann Spannung ins Glas! Unser Favorit unter den Veltlinern war aber der einfache Lagen Nussberg. Warum? Weil wir zuerst den 2012er und dann zum Vgl den
2005er testen durften. Was für ein hammergeiles Gesöff !! Wir sind sprachlos wie so ein einfacher Lagenwein nach über 10Jahren noch so geil schmecken kann. Das war uns dann die erste 9,7 wert.
Der Wiener Riesling ist dann mal was ganz anderes. Hat mit unserem deutschen Rieslinggeschmacksbild nichts zu tun. Der Ried Rosengartel Riesling 1ötw von 2017 hat uns mal spontan aus den Socken
gehauen. Leider ist er mit 36€ nicht ganz günstig.
Bei den Roten wurde es für uns Normalos dann wieder spannend, so dass wir nach 5h Weinmarathon glücklich und zufrieden das Gut verließen.
Hr Grohs verabschiedete sich dann noch mit den Worten: bis morgen auf der Gault&Millau Genuss-Messe im Kursalon. Ob wir das schaffen?
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Abends ging´s dann zum Figlmüller in die Bäckerstrasse. Touristenprogram. Das Wiener
Schnitzel als touristisches Ziel in einem bürgerlichen Restaurant. Lecker, aber eben nur ein Wiener… außerdem sind wir seit 4am auf den Beinen, bei
Figlmüller ist es heiß und wir sind irgendwie dann doch platt. Zufrieden, aber völlig fertig.
Auf dem Rückweg zu Hotel kamen wir dann aber noch am Sofitel vorbei. Ganz oben im 18ten
Stock befindet sich Das Loft. Die preisgekrönte Roof Top Bar Das Loft. Starkes
Ambiente und ein wahnsinniger Rundumblick über das nächtliche Wien. Gott-sei-Dank waren wir einigermaßen gut gekleidet, so dass uns der Zutritt zum Bar-Restaurant gewährt wurde.
Tag 2
Es ist viel zu früh. Wir werden schon um 9:30 bei Nittnaus erwartet...Scheiss Terminplanung...aber gut so machen wir uns nach einem typischen Männerfrühstück mit Rührei und Speck auf unsere Spritztour Richtung Neusiedler See.…..
Von der ersten bis zur letzten Flasche....so was geniales hatten wir schon lange nicht mehr. Ehrlich, lecker, Quatsch... sau geil....2,5h und wir sind so was von geflasht !!!
Da vergibt Fallstaff doch tatsächlich 5 Sterne an Nittnaus ....und ich sach noch Bild Dir Deine eigene Meinung ! Hier sind locker 6 Sterne fällig....was für eine Probe.... Los ging´s mal
gleich mit einer Karaffierung. Gleich zur Begrüßung füllt Hr Nittnaus mal eben eine ganz Pulle Comondor in eine Karaffe ... was daraus wurde...später…
Gab's Einschränkung? ....bei den Roten auf keinen Fall. Nur die Weißen konnten bei uns allen nicht so wirklich landen....macht aber nix....dafür war die rote Sektion unerreicht !!! Einer
besser als der Andere. Schon der einfache Zweigelt für 8,50€ war ein echter Genuss und der perfekte Einstieg in die großartigen Weine von den Nittnaus. Und es kam noch einiges...Alles in der
Rubrik geile Weine. Beim Kalk & Schiefer konnten wir uns vor Ektase dann kaum noch halten ....immer noch nicht wissend was da noch kommen sollte.
Panobile 2015 und Gritschenberg .... allesamt nahe an der absoluten Perfektion.
Beim Comondor konnten wir uns schließlich vor Begeisterung nicht mehr halten. Was für ein perfekter Abschluss!! Und wenn schon mal eine Flasche in der Karaffe ist, dann muss sie auch
genossen werden ! Hr Nittnaus schloss mit den Worten .... der hat in der Blindverkostung gegen einen Cos d`Estournel gewonnen .... Jungs das können wir auch. Habe noch einen 2011er Cos
d`Estournel im Keller und jetzt bald auch ein paar Comondor's .... den Spass machen wir beim nächsten Männerkochen.
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Nachdem wir uns gestern die Wiener Schnitzel um die Ohren gehauen haben, war heute mal Fisch dran (... mag einer von uns keinen Fisch ? ... ich glaube nicht ;-)). Auf Empfehlung der Chefin kehrten wir zum Mittagessen nebenan bei Varga ein. Endlich feste Nahrung ....
Danach blieb noch Zeit für eine kleine Verschnaufpause in Podersdorf am See(ufer). Am Leuchturm von Podersdorf war die Hölle los. Der Neusiedler See war mit Surfern und Kitern überfüllt. Wir gaben uns unseren Tagträumen hin und fühlten uns beim Beobachten der schier unendlich vielen Surfer und Kiter als sportliche Superstars ... Tagträume halt.
Wieder aufgewacht ging´s dann zurück nach Gols.
Es ist schon ein wenig verwirrend den Weg zu finden....die heißen hier alle gleich...Wir haben dann aber doch noch das richtige Weingut gefunden. Nach einer kurzen und freundlichen Begrüßung ging´s dann auch gleich los.....sind ja nicht zum Spaß hier... Wir starten mit einer kurzen Führung durch den verwinkelten Weinkeller. Historisch gewachsen schließt sich hier ein Raum an den anderen an. Hier sollte man nicht im weinseligen Zustand nach einem spezifischen Wein suchen...obwohl, wie wir bei der anschließenden Probe feststellen konnten, wäre das auch egal. Das Zeug schmeckt immer, egal worauf man trifft.
Genau wie bei Nittnaus waren auch hier bereits die einfachen Weine nur himmlisch !
Schon beim einfachen Zweigelt fing unser Spaß an: geile Frucht, saftig, sofort präsent in Mund und Nase.
Oder doch lieber die alte Rebe vom Zwiegelt? Was ne geile Sau! Totale Präsenz. Man macht der Spass. ...
Und die Spitze ….Hmmmm ... Panobile. Hierzu kann ich nur sagen: Gott sei Dank sind wir hier her gekommen. Der Frank wollte wegen seiner Zahnschmerzen auf die Probe verzichten...das mit den
Prioritäten hat er einfach noch nicht verstanden !!
Hatte ich schon den Ungerberg erwähnt .... ich lasse es lieber ... Wir haben eh alle Bestände aufgekauft.
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