Douro Tal & Porto - Juni 2018

Drei Weingüter und 6x Feuerwerk ...

Wir waren pünktlich zu den Feierlichkeiten des heiligen São João in Porto. So erwartete uns nicht nur ein optisches und aktustisches Feuerwerk am Ufer des Porto, sondern auch ein Feuerwerk der Sinne auf 3 Weingütern, einer Weinbar und einem Restaurant in Porto.

 

      Unseren ersten Abend verbringen wir auf der Quinta Nova:

 

 Nach kurzer Fahrt vom Flughafen Porto erreichen wir Quinta Nova. Trotz wolkenverhangenem Himmel liegt sie wunderschön auf einem Hügel direkt am Douro. Die Lage ist einmalig und machen den Aufenthalt zu einem Genusserlebnis aller Sinne:  Von der weitläufigen Anlage der Q.N. hat man  einen phantastischen Blick über das Dourotal  mit seinen unendlichen Weinreben. Angekommen !
Unser Zimmer hat eine eigene Terrasse auf der man den Douro überblickend kann und lädt spontan zur ersten Weinverkostung ein. Die Überdachung stellte sich noch als äußerst praktisch heraus. Man ist nicht nur vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt, sondern wie in unserem Fall auch vor dem einsetzenden – für die Jahreszeit völlig ungewöhnlichen - Gewitter.


  Und los geht die Weintour: Ich nehme natürlich einen Roten .... schließlich sind wir am Douro, der Flussaufwärts insb f seine kräftigen Roten bekannt ist.
Quinta Nova Grainha Terroir Blend 2016 (Fl zu 18,55€): Intensives Kirschrot im Glas. Im Mund und in der Nase Cassis und viel Blaubeere !! Leider überdecken im Nachhall die Barriquenoten das tolle Geschmackserlebnis. 9,2

  Meine Frau hat sich für eine Weißen entschieden und bekommt den Quinta Nova White Grainha Reserva 2017. Schön gekühlt kommt diese Cuveé aus Viosinho, Gouveio und Rabigato einfach perfekt rüber. Sehr süffig, sehr lecker, perfekter Sommer Terrassenwein. Quitte, Birne, Vanille, wunderbar eingebettete Mineralität, dezente florale Noten.
Er erinnert spontan an den Chat Sauvage aus dem Rheingau, nur ist er viel leichter. 9,5. Wg des Preis (15,15€) ist es eine sensationelle 9,7 . Da soll mal einer sagen das DouroTal kann nur Rot !

  Nach dem Genuss der beiden ersten Gläser sollte es eigentlich zum Dinner gehen. Doch dann setzte – der eben schon erwähnte Starkregen mit Gewitter und totaler Himmelverdunkelung ein. Wir saßen im trockenen auf unserer Terrasse und beschlossen somit eine ganze Flasche von dem tollen Weißen aufzusaugen. Ein warmes Sommergewitter und ein gekühlter Grainha Reserva White eine perfekte Kombination um den Abend vor dem Dinner langsam einzuläuten.

  Auf zum Dinner. Wir bestellten das 4–Gang Menü mit Weinreise. Leider kam das Menü nicht ganz an die Qualität der Umgebung heran. Ein gutes Menü in perfekter Lage.

  Verkostet haben wir als erstes den 2017 er Pomares Muskateller Gallego. Mit 8,00€ p Flasche ein sensationeller Preis. Insgesamt kommt beim Genuss allerdings zu wenig Frucht (Citrus) gepaart mit einer herben Note (Muskat) rüber. Uns fehlt etwas Bums für maximalen Spaß. 8,3.

  Gefolgt wird das Ganze von einem Quinta Nova unoaked 2014 zu 10,20€. Immer noch ein sehr fairer Preis. Und geschmacklich sollte es der beste Wein des Abends werden. Er bringt die gleichen Noten wird er Terroir Blend (frischer Duft, rote Beeren, etwas Balsamico, angenehmes Tannin, elegant), allerdings ohne die störende Holznote mit sich. 9,5. wg des Preises eine 9,7.

  Dann gab es den Premium Wein des Hauses: Quinta Nova Grande Reserva Referencia 2015 zu 55€ p.Fl. Bei dem Preis sind die Erwartungen. In der Nase ist er reif und gibt intensive Rosinenaromen frei. Im Vgl zu echten Reifen und gealterten Weine, fehlt ihm aber die Maskulinität, oder auch: da sind noch jede Menge Beerenaromen vorhanden. Das ist nicht abwertend gemeint, unterscheidet ihn aber dennoch von den ganz großen Gewächsen. Insg ein sehr schöner Roter (Dunkles Rot-Violett, komplex, roter Beerenkompott, würzig. Etwas Kakao.). Es fehlt ihm aber bei dem Preis doch am Ende die ausreichende Filigranität. 9,4.

  Zum Käse gab´s dann einen Portwein. Der Ursprungswein der Quinta. Ein Quinta Nova LBV 2013 zu 16€. Eine Cuveé aus Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Roriz, Tinta Amarela, Tinto Cão, Souzão und Tinta Barroc. In der Nase eine Cassisbombe. Und im Mund? Da hat einen volle Ladung Kirschsaft um. Süffig, nicht zu süß. Toll. (Tiefrot. Elegante Beerennase, leicht floral. Mund voll, strukturiert und weich, Waldbeeren, balsamischen Noten, Kakao,  weich). Am Ende fehlt ihm – für uns - etwas die Länge. 9,2.

 Insgesamt ein schöner Abend in einem heimeligen Restaurant auf dem Gipfel einer der zahllosen Weinhügel am Duoro. Schade dass man nach dem Essen im schönen Restaurant nicht länger verweilen kann, weil das Personal noch in Anwesenheit mehrere Gäste beginnt ungemütlich für das Frühstück am nächsten Morgen einzudecken.

 

Am nächsten Tag geht’s mittags zur benachbarten Quinta Crasto

 

Zum einen sind es nur 5min Autofahrt zwischen den beiden Quinta´s, zum anderen liegen beide traumhaft je auf einem Hügel am Douro, und überhaupt ist die Gegend einfach grandios. Eine ideale Kombination auf einem Kurztrip beide Quintas miteinander zu verbinden.

 

Der Aufstieg vom Parkplatz zur eigentlichen Quinta geht steil bergauf. In der prallen Mittagssonne fangen meine Frau und ich doch leicht an zu transpirieren. Auf diesen Umstand ist man auf Crasto eingerichtet. Wir werden freundlich empfangen und erfrischen uns zuerst einmal mit Wasser im Schatten auf der Veranda der Quinta und sind wieder völlig geflasht vom Blick über das Douro Tal. Dieses Mal bei perfektem Wetter. „Zero Clouds in the Sky“ …. Könnte ein neuer Song von U2 werden ;-))

 

Nach einer ausführlichen und kurzweiligen Besichtigungstour erholen wir uns ein wenig am `Pool on the hill´ . Zum Aperitif nehmen wir dann auf den Loungemöbeln auf der Terrasse Platz und genießen einen Crasto Douro 2017 White (9,90€ p.Fl.). Start mit einem easy drinking white. Terrasse . Sommer. Passt perfekt zur Aussicht und zu den phantastischen Tapas. Sorry, ich weiß dass das spanisch ist. Passt aber perfekt zu den Kleinigkeiten, die wir dazu gereicht bekommen. Insg trockener und leichter als der Weiße von gestern. acidity. minerality. 9,2.

 

Wir ziehen um an den Mittagstisch und steigen um auf Rot: Crasto Douro 2016 Red (10€ p.Fl.). Cuveé aus Tinta Roriz, Touriga Franca, Touriga Nacional und Tinta Barroca. Wundebarer Duft, Geschmack kommt noch nicht ganz rüber. Verschlossen. Alkohol dominiert noch. Muss sich noch öffnen. 8,5.

 

Zum Hauptgang hatten wir `Grilled cod fish with roasted potatoes´ ausgesucht. Dazu gab’s Grillgemüse und einen Crasto Superior Red 2015 (15€ p.Fl.). Cuveé aus Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Roriz, Sousão. Irre Nase, dominiert durch Vanillearomen. I Mund: Nice, nur am Ende fehlt Ausdruck. Zu jung? Ja genau. Im Glas. Er braucht Zeit. Nach30min kommt er deutlich intensiver rüber !! Lets enjoy the view and give the wine some time. Und dann: Tiefviolett, extrem ausdrucksstark und intensiv. Beerenkompott. Würzig. Elegant und frisch. Super harmonisch. Volumen, Struktur und rundes Tannin. Jetzt wird’s hier richtig spannend. 9,7.

 

Es ist noch reichlich zu Essen da und es ist auch noch reichlich Ausblick da, also reichlich Zeit für noch einen Wein: Quinta Crasto Reserva Old Vines 2015 (25€ p.Fl.). Der Wein wird dekantiert und liegt bei gefühlten 35°C Außentemperatur im Kühler, bevor wir ihn in kleinen Portionen im Glas geniessen: Was für ein Hammer !! Nase extrem intensiv nach schwarzem Pfeffer, florale Power (Veilchen) und wo wir bei Power sind: Volle Kraft im Mund. Sensationelle Geschmacksbombe. Lang .Perfektes Tannin. Ich musste bei der Probe aufpassen überhaupt etwas abzubekommen .... Meine Frau ist gierig. 9,9.

 

Mag sein dass wir mit den Noten etwas inflationär umgehen, schließlich hat das Weingut noch ein paar hochkarätige Juwelen zu bieten. Mit ihnen steigen dann aber auch die Preise, so dass ich zuversichtlich bin mit unserer Preis-Leistungs-Bewertung ganz gut zu liegen.

 

Irgendwann ist auch das besten Essen aufgegessen und dann muss man doch noch zum Nachtisch schreiten. Von Müssen konnte allerdings keine Rede sein. Zur netten portugiesischen Käseauswahl gab´s nämlich einen Quinta Crasto LBV Port 2013 (20€ p.Fl). Gekeltert wird der Port aus 25 verschiedene Rebsorten aus einer Mischbepflanzung. Nach 2 Jahren in großen Fässern kommt er auf die Flasche. Ein Hammer Portwein. Intensiv, rund, lang lecker. Beeren, dunkel Lila, dichter Beerenkompott, Kakao, zarte Gewürznoten. Volumen. Poliertes, fein strukturiertes Tannin. Ein riesiger Unterschied zum Portwein von Gesten. 9,5. Und bei dem Preis ist uns das eine 9,7 wert.

 

Schade des es schon bald 16 Uhr ist. Wir müssen uns leider trennen. Es war ein grandioser Nachmittag. Tolle Atmosphäre. Sehr nette und persönliche Betreuung, gepaart mit einem irren Blick und noch irrigeren Weinen. …. Porto wartet auf uns…..

 

 Porto

 

Um das Fazit gleich vorweg zu nehmen, die Stadt ist eine absolute Wucht ! Eine Mischung aus bunter Vielfalt, diversen architektonischen Stilen, sympathisch marode und zu Fuß erkundbar. Wobei, wenn man Porto zu Fuß erobern möchte, darf man nicht fußkrank sein. San Francisco kommt einem da schon fast wie Flachland vor.  Auf jeden Fall ist Porto immer eine Reise wert, auch wenn man nix mit Wein oder Portwein am Hut hat.

 

Allerdings wäre es schon sträflich, wenn man sich die Genussmöglichkeiten Porto´s entgehen ließe. Als Beispiel sei da das Praia da Luz genannt. Es liegt direkt am Strand im Ortsteil Foz do Douro und ist ein idealer Platz für ein sun-set Dinner entweder auf der oberen Terrasse oder im Basement wo man quasi direkt auf dem Strand den Abend mit guten Essen und sensationeller Atmosphäre ausklingen lassen kann.

 

Gehobene portugiesische bzw internationale Küche, eine sensationelle Weinkarte und ein top Sommelier findet man im La Ricotta (nördlich vom Hauptbahnhof). Zum Menü bestellten wir einen voluminösen, aber doch fruchtigen Wein und ließen und auf den Vorschlag des Sommelier ein. Wir wurden auf´s positivste überrascht. Ich unkte schon zu meiner Frau, dass er jetzt bestimmt mit einem Niepoort um die Ecke kommt, weil die umfangreiche Weinkarte, sowie die gesamte Deko des Ladens doch eindeutig Niepoort dominiert ist. Völlig überraschend kam der freundliche Portugiese jedoch mit einem Duorum 2015 von Joao Portugal Ramos. Eine Cuveé aus Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Roriz und Sousão. Wir sind fast geneigt das super leckere Essen zu vergessen. Der Wein ist ein absoluter Hammer. Full body, trotzdem fruty. Rund und sau lecker. Tiefdunkles Rot, Blaubeeren, Cassis, würzig, komplex, Tannine perfekt eingebunden. Powerful und lang. 9,8.

 

Für uns logischerweiese ein perfekter Abend.

 

Der Verdauungsspaziergang führte uns dann herunter zum Douro Ufer um - mit gefühlt ganz Portugal - das Feuerwerk zum heiligen Sao Joao zu zelebrieren. Zelebrieren ist hier das richtige Wort. Das ca 30 minutige Feuerwerk über dem Douro, bezieht nicht nur die legendäre Dom Luis I Brücke mit ein, sondern auch das komplette Publikum. Das Feuerwerk wird stielvoll mit Musik untermalt und ganz Portugal sinkt mit. 30 minütige Gänsehaut garantiert.

 

Unseren letzten Abend genießen wir in der WineBox. Eigentlich wollten wir nur eine kurze Pause einlegen und ein Glas Wein trinken. Daraus wurde ein netter Abend in der Altstadt Porto´s. Nach der tollen Verkostung bei Crasto entschlossen wir uns den Test zumindest mal mit einem Wein zu wiederholen: Ein Glas Crasto Superior Red zu 7,5 € /Glas. Obwohl uns aus einer Flasche im Anbruch eingeschenkt wurde, konnte der Wein seinen Eindruck vom Weingut bestätigen.

 

 

Die Winebox bietet insg 500 versch Weine und hat so ziemlich alles was Portugal zu bieten hat. Man sitzt am besten drinnen weil es dort in mitten der Weinkistenpanele gemütlich ist und vor allen Dingen weil vor dem Tunnel auch zu viel Lärm für einen gepflegten Weingenussabend herrscht.

 

Zum Abschluss gab es noch einen Portwein auf Empfehlung des Hauses:

 

Ein Glas Quinta das lamelas 10 years Tawny Port zu 5,50 € p Glas (29 € p. Fl im Einkauf). Ein sensationeller Portwein. Für uns der Beste insb wenn man das Preis-Genuss-Verhältnis berücksichtigt. Erinnert – auch wenn wir das hier eigentlich nicht sagen dürfen - an einen Oloroso seco. Sau lecker. Extrem intensiv, trotzdem weich und geschmacklich differenziert. Kastanienbraune Farbe, komplex und lebendig, Beerenkompott, Rosinen, lang.  9,8.

 

Weingut Wein Jahr Preis € Trinkreife Kommentar Udo´s
             
             
Quinta Nova Pomares Muskateller Gallego 2017 8,00 2018 - 2021 Mit 8,00€ p Flasche ein sensationeller Preis. Insgesamt kommt beim Genuss allerdings zu wenig Frucht (Citrus) gepaart mit einer herben Note (Muskat) rüber. Uns fehlt etwas Bums für maximalen Spaß.  8,3
Quinta Nova Grainha White Resreva 2017 15,15 2018 - 2022 Schön gekühlt kommt diese Cuveé aus Viosinho, Gouveio und Rabigato einfach perfekt rüber. Sehr süffig, sehr lecker, perfekter Sommer Terrassenwein. Quitte, Birne, Vanille, wunderbar eingebettete Mineralität, dezente florale Noten. Er erinnert spontan an den Chat Sauvage aus dem Rheingau, nur ist er viel leichter. 9,5. Wg des Preis ist es eine sensationelle 9,7 . Da soll mal einer sagen das DouroTal kann nur Rot ! 9,7
Quinta Nova Unoaked 2014 10,20 2015 - 2020 Immer noch ein sehr fairer Preis. Und geschmacklich sollte es der beste Wein des Abends auf der Quinta Nova werden. Er bringt die gleichen Noten wird er Terroir Blend (frischer Duft, rote Beeren, etwas Balsamico, angenehmes Tannin, elegant), allerdings ohne die störende Holznote mit sich. 9,5. wg des Preises eine 9,7. 9,7
Quinta Nova Grainha Terroir Blend - Reserva red 2016 18,55 2017 - 2022 Intensives Kirschrot im Glas. Im Mund und in der Nase Cassis und viel Blaubeere !! Leider überdecken im Nachhall die Barriquenoten das tolle Geschmackserlebnis. 9,2
Quinta Nova Grande Reserva Referencia  2015 55,00 2016 - 2025 Bei dem Preis sind die Erwartungen. In der Nase ist er reif und gibt intensive Rosinenaromen frei. Im Vgl zu echten Reifen und gealterten Weine, fehlt ihm aber die Maskulinität, oder auch: da sind noch jede Menge Beerenaromen vorhanden. Das ist nicht abwertend gemeint, unterscheidet ihn aber dennoch von den ganz großen Gewächsen. Insg ein sehr schöner Roter (Dunkles Rot-Violett, komplex, roter Beerenkompott, würzig. Etwas Kakao.). Es fehlt ihm aber bei dem Preis doch am Ende die ausreichende Filigranität. 9,4
Quinta Nova Port LBV 2013 16,00 2016 - 2030 Eine Cuveé aus Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Roriz, Tinta Amarela, Tinto Cão, Souzão und Tinta Barroc. In der Nase eine Cassisbombe. Und im Mund? Da hat einen volle Ladung Kirschsaft um. Süffig, nicht zu süß. Toll. (Tiefrot. Elegante Beerennase, leicht floral. Mund voll, strukturiert und weich, Waldbeeren, balsamischen Noten, Kakao,  weich). Am Ende fehlt ihm – für uns - etwas die Länge.  9,2
             
Quinta do Crasto Crasto Douro White  2017 9,90 2018 - 2021 Start mit einem easy drinking white. Terrasse . Sommer. Passt perfekt zur Aussicht und zu den phantastischen Tapas. Sorry, ich weiß dass das spanisch ist. Passt aber perfekt zu den Kleinigkeiten, die wir dazu gereicht bekommen. Insg trockener und leichter als der Weiße von gestern. acidity. minerality.  9,2
Quinta do Crasto Crasto Douro Red  2016 10,00 2017 - 2020 Cuveé aus Tinta Roriz, Touriga Franca, Touriga Nacional und Tinta Barroca. Wundebarer Duft, Geschmack kommt noch nicht ganz rüber. Verschlossen. Alkohol dominiert noch. Muss sich noch öffnen. 8,5
Quinta do Crasto Crasto Superior Red  2015 15,00 2016 - 2025 Cuveé aus Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Roriz, Sousão. Irre Nase, dominiert durch Vanillearomen. Im Mund: Nice, nur am Ende fehlt Ausdruck. Zu jung? Ja genau. Im Glas. Er braucht Zeit. Nach30min kommt er deutlich intensiver rüber !! Lets enjoy the view and give the wine some time. Und dann: Tiefviolett, extrem ausdrucksstark und intensiv. Beerenkompott. Würzig. Elegant und frisch. Super harmonisch. Volumen, Struktur und rundes Tannin. Jetzt wird’s hier richtig spannend. 9,7
Quinta do Crasto Quinta Crasto Reserva Old Vines (Vinhas Velhas) 2015 25,00 2018 - 2025 Der Wein wird dekantiert und liegt bei gefühlten 35°C Außentemperatur im Kühler, bevor wir ihn in kleinen Portionen im Glas geniessen: Was für ein Hammer !! Nase extrem intensiv nach schwarzem Pfeffer, florale Power (Veilchen) und wo wir bei Power sind: Volle Kraft im Mund. Sensationelle Geschmacksbombe. Lang .Perfektes Tannin. Ich musste bei der Probe aufpassen überhaupt etwas abzubekommen .... Meine Frau ist gierig. 9,9
Quinta do Crasto Quinta Crasto LBV Port 2013 20,00 2016 - 2030 Gekeltert wird der Port aus 25 verschiedene Rebsorten aus einer Mischbepflanzung. Nach 2 Jahren in großen Fässern kommt er auf die Flasche. Ein Hammer Portwein. Intensiv, rund, lang lecker. Beeren, dunkel Lila, dichter Beerenkompott, Kakao, zarte Gewürznoten. Volumen. Poliertes, fein strukturiertes Tannin. Ein riesiger Unterschied zum Portwein von Gesten. 9,5. Und bei dem Preis ist uns das eine 9,7 wert.  9,7
             
Dourum (Joao Portugal Ramos) Duorum Reserva Vinhas Velhas (Old Vines) 2015 35,00 2017 - 2025 Eine Cuveé aus Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Roriz und Sousão. Wir sind fast geneigt das super leckere Essen zu vergessen. Der Wein ist ein absoluter Hammer. Full body, trotzdem fruty. Rund und sau lecker. Tiefdunkles Rot, Blaubeeren, Cassis, würzig, komplex, Tannine perfekt eingebunden. Powerful und lang. 9,8
Quinta das lamelas Tawny Port    29,00   Ein sensationeller Portwein. Für uns der Beste insb wenn man das Preis-Genuss-Verhältnis berücksichtigt. Erinnert – auch wenn wir das hier eigentlich nicht sagen dürfen - an einen Oloroso seco. Sau lecker. Extrem intensiv, trotzdem weich und geschmacklich differenziert. Kastanienbraune Farbe, komplex und lebendig, Beerenkompott, Rosinen, lang.  9,8
 

Und dann war da noch der Besuch bei Graham´s:

 

Auf der Seite von Vila Nova de Gaia liegen alle Portweingüter aufgereiht wie an einer Perlenschnur direkt am Flussufer. Von der Brücke Dom Luís I kommend geht’s los mit Calem, gefolgt von Sandemann. Sandemann liegt ein wenig wie ein Platzhirsch genau in der Mitte der Promenade mit einer riesigen Terrasse auf der man genüsslich Portwein schlabbern kann und den Douro, die gegenüber liegende Altstadt oder einfach nur die schlendernden Touris begutachten kann. Einzig der Weg zu Graham´s ist ein wenig beschwerlich, da er ganz am Ende der Promenade und dann auch nicht unten am Flussufer, sondern erhöht auf einem Hügel liegt. Langsam die Promenade entlang schlendernd machen wir uns auf den Weg. Wir haben einen Termin zur Besichtigung am späten Nachmittag.

5 Graham eigene Weingüter am Douro liefern die Trauben und sorgen für eine vielfältige Auswahl an Portweinen. Leider müssen wir uns bei der Tour auf die Kellerräumlichkeiten beschränken und können nicht auch noch einen Ausflug auf die Weingüter machen ;-))

Die Tour durch den Keller ist extrem beeindruckend, auch wenn ich gestehen muss am Ende doch ein wenig überfordert zu sein mir die verschiedenen Portweintypen zu merken. Gott-sei-Dank gibt’s aber ja Wikipedia. Als es dann aber zu Probe ging hieß es dann sich zu konzentrieren und sich für die richtige Probe zu entscheiden. Die teuren Ports werde ich mir sowieso nie kaufen, also nutzen wir die Chance sie wenigstens hier mal zu testen: 3 Vintage Port´s, 3 gereifte Tawny´s und zwei Zugaben. Wir waren gespannt.  Zelebriert wurde das Ganze in einem in dunklem Holz gehaltenen edlen Verkostungsraum:

 

  1. Graham´s 1983 Vintage Port, 140 € p.Fl. Ein mehrfach mit Goldmedaillen ausgezeichneter Portwein muss ja gut sein…und ja, er ist lecker. Dörrobst, reife dunkle Beeren, Eucalyptus, lang und sehr leicht. Im Vergleich zu den Tawny´s fehlt den Vintage Port´s die frische … ist ja klar, oder? 8,6.

  2. Graham´s 2000 Vintage Port, 121 € p.Fl. Pflaume und Blaubeere, gemischt mit der gleichen Dörrobst wie der 1983er Vintage. Im Duft etwas zurückhaltender als der 1983er und der Alkohol ist etwas dominierender. 8.4.

  3. Graham´s 2003 Vintage Port, 116 € p.Fl. Der liegt uns wieder etwas mehr. Hier ist im Vergleich der 3 Vintage´s die meiste Frische zu spüren. Komplex, gute Struktur, hier kommt noch Traubensaft und viel Blaubeere durch. 8.6.

  4. Six Grapes Reserve, 15,95 € p.Fl. Der 6-Grapes wird jung abgefüllt und ist als easy drinking Port gedacht. Und uns schmeckt er. Einfach gestrickt wie wir sind mögen wir spontan die Frische und den intensiven Beerengeschmack (Kirsche pur). Leider fehlt im etwas Druck in der Nase. 9,0.

  5. Graham´s 30 Year Old Tawny, 95 € p.Fl. Orange-braune Farbe, intensive Dörrobst Nase, Honig. Mild, frisch, frischer als der 40y old Tawny und lang. Sabines Favourite. 9,6.

  6. Graham´s 40 Year Old Tawny, 142,50 € p.Fl. Etwas dunkler als der 30 y Tawny und reifer im Geschmack. Super komplex, volle Power, Obst und Toffee, Schokolade. Udos Favourite. 9,6.

  7. Graham´s 1994 Single Harvest, 120 € p.Fl. Da ist er wieder der Honig. Im Vergleich zu den Tawny´s fehlt ihm dann auch wieder die Frische. Geschmacklich erinnert er schon fast an Brandy. 8,7.

  8. Graham´s 1982 Single Harvest, 145 € p.Fl. Der haut uns beide weg !! Super intensiv und sau lecker !! Davon könnten wir immer weiter trinken !! 9,8.

 

 Schade dass nach fast 2 h die Probe zu Ende geht. Unser Fazit: Wir müssen unserer Meinung von vor der Probe revidieren. Wir kaufen uns jetzt doch die teuren Ports. Der Geschmack lohnt sich einfach. Wir nehmen eine von unseren 3 Favoriten mit: Graham´s 30 Year Old Tawny und freuen uns schon auf zu Hause.

Zum Abschluss sind wir dann noch im hauseigenen Restaurant Vinum essen gegangen. Tolles 4-Gang Menü mit begleitenden Weinen von Graham´s und eine wahnsinnige Aussicht auf beide Seiten von Porte und die Dom Luís I. Was für ein Abend !!