Humus trifft Burgunder - Sept 2021

  Chardonnay die Trend Traube im Härtetest! Wir haben uns einen Klassiker aus dem Burgund und zwei Winzer aus dem deutschsprachigen Raum zur Probe vorgelegt.

Die Winzerlegenden:

 

Etienne Sauzet   

 

Markus Molitor

 

Alois Lageder

 

Der Lagendreikampf:

 

Burgund (Bourgogne)

 

Mosel

 

Südtirol (Alto Adige)

  Allen Chardonnay die im Holz ausgebaut werden sind die grundsätzlichen Geschmacksnoten 🍋 🍏 🍌 🍍 🧈 🌰 und Vanille gemeinsam. Dazu gibt's immer viel Cremigkeit für ein angenehmes Mundgefühl.

Doch bevor es los geht werden wir ein wenig Humus zubereiten. Was passt besser zu cremigem Chardonnay als
😋 cremiger Humus 🤣
.


Und so ist den 4 Gängen (Menü 248) am heutigen Abend eines gemeinsam: Humus und Pasten - eine leckerer als die andere. Langweilig? Im Gegenteil das heutige Menü gehört mit zu den Besten die wir je gekocht haben und ist dazu vergleichsweise unaufwendig. Es ist so simple, das wir in mitten der Vorbereitung Zeit finden uns zur Weinverkostung für eine halbe Stunde auf die Terrasse zu setzten.


Mosel

Molitor, Wehlener Klosterberg, Chardonnay*, 2019, 24€
Im erstem Moment irre Frucht.
🍐, 🍋. Im Mund cremig und leicht. Kräftiges Säuregerüst, fast schon rieslinglike. Überraschend wenig Schmelz und Süße. Trotz der 9 Mo im großen Fass ist der Wein geschmacklich erstaunlich wenig durch das Holz beeinflusst – sehr angenehm. Nach 10min an der Luft geht der Wein eine erstaunliche Wandlung ein. Die spritzige Zitrusfrische ist dem typischen Chardonnayschmelz gewichen. Der Wein bleibt dabei aber immer noch luftig leicht, frisch und süffig und bleibt das auch über den gesamten Abend. 9,7

Molitor, Wehlener Klosterberg, Chardonnay**, 2019, 39€
Riecht wie ein typischer Chardonnay. Viel Birne, neben den Zitrusaromen. Leider ist da aber auch eine deutlich merkliche Bitternote. Auch dieser Chardonnay ist kein typischer im Holz ausgebauter Chardonnay mit seinen öligen, buttrigen Noten. Insg. ist er nicht ganz so leicht wie der * . Nach 2h an der Luft entfaltet der Wein seine volle Frische, bleibt aber ggü dem * deutlich maskuliner und für uns zu wenig Chardonnay. Leider begleitet dieses Exemplar während des gesamten Genusses eine dezent herbe Note im Hintergrund und drückt dadurch den eigentlichen Chardonnay Charakter etwas zur Seite. Schade. 9,2

Beide Molitor Weine erinnern uns gemäß unserem Geschmacksbild eher an einen Riesling denn an einem klassischen Chardonnay.  Grund sind die doch deutlichen Zitrusnoten. Trotz des Ausbaus im Holz sind die typischen Noten nach Butter, Haselnuss, Vanille kaum zu spüren. Folgt Molitor hier auch dem aktuell erkennbarem Paradigmenwechsel im Chardonnay Ausbau deutscher Winzer wie er in der aktuellen Ausgabe der FINE 2/2021 beschrieben wird? Für uns muss das nicht sein. Wir sind da eher traditionell unterwegs. Chardonnay ist Chardonnay und Riesling ist Riesling. 

 

Alto Adige


Lageder, Chardonnay, 2019, 11€.
Irre intensive Nase, die nach ein paar Minuten an der Luft ihren vollen Charakter entfaltet. Spontan
😋. Geiles Gesöff. Ist ebenfalls ein leichter Vertreter aus der Gruppe der Burgunder Sorten. Insgesamt ist er aber gleich zu Beginn deutlich druckvoller als die beiden Mosel Gewächse. Karamell, Honig.... jedoch deutlich dezenter, dafür aber vielschichtiger als die Moselaner. Dazu deutlich mehr Fruchtsüsse, die insgesamt perfekt mit der Säure abgestimmt ist. Perfekter Preis. 9,8.

Bourgogne

 

Domaine Etienne Sauzet, Bourgogne Blanc, Chardonnay, 2018, 37€
Deutlich heller als die anderen Kollegen. Süsse
👃 gemischt mit einem deutlichen Druck von Brioche. Komplett anders im Mund. Deutlich maskuliner. Nase deutlich unterschiedlich zu den 3 anderen Exemplaren. Weniger frisch. Kaum Frucht. Kommt für uns eher abgestanden und muffig rüber. Wir vermissen Körper und Intensität. 8,7.

 

Frei nach dem Motto: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, hier unser Fazit 😋 :