Österreichische Power am Attasse - Nov 2019

Neulich bei einer Weinprobe in einem kleinen Ort in der Nähe des Attasee.

Wir nehmen Platz in der Vinothek des Hotel Lindner. Im Gewölbekeller des Hauses wird so ziemlich alles gelagert was in Österreich Rang und Namen hat. Wir sitzen an einem 8er Tisch in Mitten der Weinglückseeligkeit und freuen uns darauf heute Abend einen kleinen Auszug dessen zu probieren, was die besten Lagen Österreichs zu bieten haben.

Der Abend wird wein- und unterhaltungstechnisch vom Maitre d Hotel begleitet. Bernhard Lindner war einst einer der ersten geprüften Sommeliers Österreichs und so kommt es zu einem kurzweiligen Abend mit höchstem Weingenuss. Lindner versteht es den Spannungsbogen von Wein zu Wein zu steigern. Und wo wir schon mal auf neutralem Boden in Österreich sind, bewegen wir uns an diesem Abend natürlich quer durch das Weinland. 

J (Silvia) Heinrich, Deutschkreutz, Passione 2012. 27€.

Die Weine von Silvia Heinrich konnten wir bereits bei unserer Probe in Salzburg 2017 verkosten und waren damals schon begeistert. Die Cuveé Passione ist weich, voluminös, lang, ausdrucksstark, geil. Nougat, volle Beerenpower, seidig, elegant. Im Nachhinein der wohl femininste unter den Powerweinen unserer kleinen Probe an diesem Abend. 9,6

Gesellmann
Deutschkreutz, Opus Eximium No 26, 2013. 39€.

Cuveé aus 60% Blaufränkisch, 10% St. Laurent und 30% Zweigelt. Dunkles Rubin. Ein Hauch von Vanille, Kirsche und ein Hauch von Schoko. Insg wirkt der Wein sehr fruchtig und leicht. Der einzige Wein der für uns am Ende etwas dünn wirkt. 9,2.

Leo Aumann, Tribuswinkel Thermenregion, Harterberg Cs Me Zw, 2015. 25€.

Was für ein geiles Zeug haben wir da im Glas. Die Aufschrift verrät bereits was wir im Gals haben. Eine Cuveé aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Zweigelt. 
Im Mund finden wir eine Mischung aus Schokolade, Nougat und Heidelbeeren. Irre dicht, strukturiert, weich und lang. 9,7.

Juris, Burgenland, Tricata, Reserve. 50€

100% Blaufränkisch ausgebaut im Amaronestil. Viel Schokolade, etwas Beere (mainly Kirsche), Pflaumenmus, dicht, fett, weich, unendlich lang, geil. 9,8.

Der Wein trägt keine Jahresangabe auf der Flasche. Leider kann uns unser Gastgeber nicht sagen welchen Jahrgang wir hier im Glas haben. Folgt man der Etiketten Logik des Weinguts, dann handelt es sich um den Jahrgang 2013 oder älter. Alle jüngeren Weine tragen den Jahrgang auf dem Etikett.

 

Lindner gelang es tatsächlich den Bogen von Wein zu Wein zu steigern. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Mal, denn eines ist klar. Hr Lindner hat an diesem Abend noch nicht sein ganzes Lagenpotential verschossen ….. zumindest wenn ich meine Blicke so über die Weinregale schweifen lasse.

 

4 Stunden und 4 Flaschen später fallen wir glückselig ins Bett.