ProWein - Mai 2022

Nur ein Tag, und doch war es mal wieder wunderschön. Wegen Corona ist die Messe in 2020 und 2021 ausgefallen und präsentiert sich dieses Jahr Corona conform mit deutlich breiteren Gängen und insgesamt mit einem spürbar luftigeren Auftritt. Wir fühlten uns zu keinem Zeitpunkt unwohl und haben das immer noch all gegenwärtige Virus für einen genussvollen Tag komplett vergessen.


Wir hätten natürlich die uns bekannten und alte eingesessenen Weingüter besuchen können. Aber wenn nur 1 Tag Zeit ist, dann machen wir es dieses Jahr doch mal anders:
Ausschließliche Konzentration auf das Neue! Auch wenn das Neue nicht mehr wirklich neu ist, aber bis heute in der breiten Öffentlichkeit doch eher unbekannt. Auch für uns ist die Region insofern neu, als dass wir schon viel über sie gelesen haben, uns sensorisch dem Thema aber noch nicht wirklich genähert haben:

 

Georgien, Ungarn, Libanon bzw die komplette Levante Region spielen weintechnisch in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle. Alleine in Georgien reicht die Weinbautradition über 8000 Jahre zurück und beheimatet heute mehr als 500 authochtone Rebsorten auf über 50000ha Anbaufläche ... "neue" Geschmacksnoten ohne Ende. In der Fine und anderen Weinmagazinen wird darüber berichtet und mit Israel und der Levante Region hatten wir in diesem Jahr bereits erste sehr positive Berührungspunkte (Levante Wine &Dine) (Israel in Dorsten). Also suchen wir nach passenden Winzern auf der diesjährigen ProWein.

 

Das Fazit am Ende unseres Besuches lautet, dass wir eine Weinszene sehen die stark aufstrebt und sich in die etablierte Szene der hochwertigen Weinmaker einmischen will. Womit? Mit Recht !

 

Insgesamt besuchen wir 5 Winzer aus der Levante Region und natürlich - können wir es dann doch nicht lassen - einen Großhändler mit einem speziellen Wein. Zum Ende müssen wir den Tag mit ein paar Muga Weinen und einem Wine Talk am Artadi Stand ausklingen lassen.

 

Im folgenden fokussieren wir uns auf unsere persönlichen Highlights, die Besuche bei Chateau Mukhrani, Heumann Wines, Chateau St Thomas und alles was es so bei Constellation Brands zu saufen gab 🤣 (tPWCo, Ruffino). Und - nach einem phantastischem Weinday - versammeln wir uns zum Chill Down Ausklang bei Artadi.

.... hoffentlich muss die ProWein nächstes Jahr nicht wieder pausieren.

 

 Georgien – Chateau Mukhrani

 

Das außergewöhnliche an den Weinen von Mukhrani (102ha), sind die ausschließlich verwendeten autochthonen Rebsorten, die für unverwechselbare und extrem animierende Geruchs- und Geschmackserlebnisse sorgen. Zusätzlich werden die Weine der Qvervri Serie in Amphoren unter der Erde ausgebaut. Unter Qvevri versteht man traditionell eine Ampohre, welche bei Mukhrani unter der Erde liegt und dadurch für optimale Temperaturführung gesorgt ist.

 

All das und noch viel mehr erfahren wir vom enthusiastisch erzählenden Chef Önologen Patrick Honnef, der uns am Stand begrüßt und begeisterned von seiner Pionierarbeit auf dem Weingut in Georgien spricht.

 

Und die Weine hauen uns tatsächlich um. Alle ! Wir finden genau das was wir suchen. Endlich mal andere Geschmacksnoten. Endlich mal was Neues. Ein ganz außergewöhnliches geschmackliches Feuerwerk.

 

Chateau Mukhrani wird als Erweiterung einen Stammplatz in unserem Sortiment erhalten.

Qvevri White 2018 (30€).
Ein Blend aus den autochthonen Rebsorten Goruli Mtsvane und Rkatsiteli. Schon der erste Wein überzeugt uns spontan durch seine außergewöhnlichen Aromen nach Akazie in der Nase und Honig im Mund. Den Wein könnte ich mir stundenlang unter die Nase halten. Im Mund ist er elegant, zurückhaltend. 8,2.

 

Goruli Mitsvane, 2019 (19€)
Der Wein wird aus der autochthonen georgischen Rebsorte Goruli erzeugt und ausschließlich per Hand gelesen. Der Ausbau erfolgt in Stainless Steel. Im Glas klares, helles Goldgelb. Im Mund überrascht uns ein frischer und körperreicher Wein. Irrer Trinkfluss.

9,3

Reservé Royale White, 2019 (30€)
Die Reservé wird ebenfalls aus der autochthonen georgischen Rebsorte Goruli hergestellt. Der Wein ist irre dicht, extrem ausgewogen und geschmeidig!!! Unglaubliche Aromen in Mund und Nase: Honig, Mandeln. Der Wein bleibt dabei frisch, elegant und süffig. Spätestens an diesem Punkt waren wir dem Bann der Weine erlegen.
9,7.

 

 Qvevri Red, 2018 (30€).
Wie sein weißer Bruder, wird auch der Rote Qvevri als 3 Reben Cuvee im Qvevri ausgebaut. Im Glas haben wir sodann eine Cuveé aus den autochthonen Rebsorten Saperavi und Takveri, sowie ca 35% Cabernet Sauvignon. In die Nase strömt ein ganzer Wald von Blaubeeren und im
👄
kommen Brombeeren dazu. Dezente Kräuter runden das Bild ab. Ein geiler Wein ! 9,7.
Der Wein sollte locker ein Potential von 10 Jahren haben.



Reserve Royal Saperavi, 2018 (38€).
Aus 100% Saperavi nicht im Qvevri, sondern für 20 Mo im Eichenfass ausgebaut. Die Reserve Royal wird von einer Parzelle mit alten Reben ausgebaut. Beerenmix im Mund, kombiniert mit toller Textur. Außergewöhnlich im Geschmack. Lang & irrer Trinkfluss. Macht gierig nach mehr. Extrem ausgewogen. Eine Mischung aus Beeren und maskulinen Noten. 9,7.

Reserve Royal, Shavkapito, 2018 (25€).
Der Signature Wine aus 100% Shavkapito benötigt mehr Zeit im Glas. Dann kommen viel Karamell, dunkle Frucht und würzige Noten. Was für eine Pracht. Sabine´s Favourite ! 9,8.

 Collection Secrete Red, 2018 (24€).
Eine 4 Trauben Cuveé aus der einheimischen Rebsorte Saperavi gemischt mit Cabernet Sauvignon, Syrah und als "Secret" noch 8% Petit Verdot. Ausgebaut in französischer & georgischer Eiche. Auch hier überrascht uns wieder die extrem präsente Nase. Alle Beerenaromen aus dem Wald stellen sich nacheinander unseren Sinnesorganen vor. Im Mund setzt sich die Omnipräsenz fort. Fruit & Herbs Cocktail ! Udos Favorit. 9,8.

Tavkveri Red, 2016 (17€).
Unser Abschluss Wein am Stand. Da sind sie wieder die Blaubeeren in der Nase. Extrem dicht. Super weich & ausdrucksstark. Super ausgewogen. Super mouthfilling. Ein Irrer Wein. 9,8.

 

 

 

 

Wir ziehen weiter zum nächsten Land.

 

Ungarn – Heumann Wines

 

In der Region hat sich der Schwerpunkt im Anbau von Weiß auf Rot verschoben. Hr Heumann hat 1995 mit einem Weinberg, bestockt mit blauem Portugieser, begonnen. Uns bedient der Chef persönlich, der 2003 mit den ersten Flaschen begonnen hat und das Weingut heute bis auf 30000 Flaschen p.a. vergrößert hat. Hauptabsatzmärkte sind die Schweiz und UK.

Überzeugen können aus dem Sortiment neben dem Chardonnay die beiden Top Kreationen La Trinitá & Terra Tartaro … insbesondere der La Trinitá ist eine absolute Empfehlung!

 Chardonnay 2021 (14€).
Kleiner Holzanteil. Etwas Heu. Birne. Frisch in Mund & Nase.
Sabines Favorit. 9,0.

 

 La Trinitá, 2017 (27€).
100% Cab Franc. Irre Frucht in der Nase!!!! Im Mund explodieren die Frucht Aromen. Waldbeeren. Schokolade, Würze, Vanille. Sehr gut strukturiert. 9,6.

 Terra Tartaro, 2015 (33€)
Bordeaux Blend mit dezenter Nase. Brombeere, Pflaume, Lakritz, etwas Kaffee. Weniger geschmeidig im Mund als der La Trinitá. Unbedingt dekantieren. 9,0.

 In Rumänen haben wir leider kein Weingut erwischt, das mit seiner Qualität unseren Ansprüchen gerecht wird.

 

Schnell weg hier und rüber in den Libanon. Bei unserem Levante Dinner haben wir erste und sehr positive Erfahrungen mit Israel und dem Libanon gemacht. Und Schwups stehen wir vor dem Stand von Chateau St Thomas. Kein Unbekannter im Glas… also los!

 

Der Libanon bietet zu jeder Jahreszeit ideale klimatischen Bedingungen - perfekt für den Weinbau. Das 1990 gegründete Weingut liegt mit seinen 65 ha auf ca 1.000 m Höhe auf einem Hügel über dem Bekaa-Tal. Das Klima kann als mediterran bezeichnet werden: trockene Sommer, feuchte Winter. Die Reben gedeihen auf gut drainierten Kalkstein-, Kiesel- und Lehm-Böden. Der Keller von Château St. Thomas ist ca 25m tief in den Fels gehauen und bietet somit ideale Lagerbedingungen für den Reifeprozess.

 

 Pino Noir, 2017 (21€).

Wir zögern, doch dann: Überraschung. Kein Vgl zu einem der bekannten deutschen Pinots. Deutlich mehr Kräuter, kompakter und dichter. Die blasse Farbe irritiert und passt nicht zu dem ausdruckstarken Geschmacksbild. Es geht uns fast ein bisschen wie bei unserem Erlebnis mit dem Fränkischen Burgunder, wo Optik und Geschmack ebenfalls überraschend anders waren. Wir finden Erdbeere, jede Menge Kräuternoten und sind restlos begeistert. Cooles Zeug. 9,0.

 Les Emirs, 2015 (18€)
Cuvee aus Cabernet Sauvignon, Syrah & Grenache. Der wohl bekannteste Wein des Weinguts. Mittlerweile auch in Deutschland gut verfügbar. Traditionell gut. Dunkles Obst, Vanille, Tabak. 9,5
.




 Le Chateau, 2014 (22€)
Der Wein läßt sich kurz und knapp zusammenfassen: Dicht, dichter ! Die Cuveé aus Merlot, Cab Sauvignon & Syrah ist brilliant: Tiefes Rubinrot, komplexe Nase mit Gewürzen wie Rosmarin, Ingwer und dazu Schokolade. Eine deutliche Steigerung ggü dem Les Emirs. 9,8.

Le Chateau, 2008

Wir bekommen der 2008er ins Glas. Was für ein Spass !! Das Zeug ist irre weich und hat trotzdem Druck ohne Ende. Am Glasrand zeigen sich erste braune Töne. 9,7.

 Le Merlot, 2009 (67€)
Leider schon deutlicher Braunstich im Glas. Geschmeidig und ausgewogen. Kompakt in seiner Struktur, leider nicht (mehr) ganz so ausdruckstark wie der Le Chateau. 9,5.

 

 

 


Nach dieser schönen Weinprobe stellte sich die Frage, wie wir nach der nun anstehenden Mittagspause weiter machen werden. Anstehen ist das richtige Stichwort. Wir suchen auf dem Freigelände zwischen den Messehallen nach einer „Fressbude“ an der keine Schlange ist. Eigentlich wollten wir unsere Mittagspause nicht mit Schlangestehen verbringen.

 

Ich werde fündig. Da ist er ein Wagen ohne eine einzige Person in der Schlange. Genial ! Ich bin der Einzige der zig-Tausend Besucher der das gemerkt hat…. Nix wie hin, bevor es andere merken. „Hallo, kann ich bei Ihnen zwei Salate bestellen?“. Die völlig überraschende Antwort lautet: „sorry, wir sind leider ausverkauft“…..die Antwort trifft mich wie ein Schlag in die leere Magengrube und so reihe ich mich dann doch in eine der anderen quälend langen Schlangen ein, um am Ende für 35€ zwei kleine Salate zu erhaschen ….  Na ja, was soll´s wir sind ja auf einem Wein- und keinem Gourmetfestival ! 🤣

 

Bei unserem Eintritt in Halle 12 (Neue Welt) stehen wir plötzlich vor dem Stand der Constellation Brands (Produktion & Vertrieb alkoholischer Getränke. 200 Marken. Umsatz >7Mrd USD) und erstarren vor Glück ! Da steht er ganz einfach und probierbereit vor uns: Der Saldo Blue Label von tPWCo. Seit einer Weile auf dem Markt, aber in Deutschland (noch) nicht zu erwerben. Dirk hatte schon alles versucht über seine Kanäle an ein Exemplar von dem Zeig zu kommen. Vergebens. Und jetzt haben wir ihn vor uns: Saldo Blue Label !! Die Spannung weicht Vorfreude und Enthusiasmus… wir nähern uns dem Stand. „Ob wir wohl mal ein Glas…..“, „ja klar, warum nicht“ war die ganz simple Antwort von dem freundlichen Mitarbeiter hinter der Theke! Und so verkosten wir locker flockig mal die beiden Saldos und entdecken währenddessen auch noch den blauen Prisoner im Regal. Die nächste Überraschung. Die nächsten beiden Gläser müssen ran. Prisoner blau gegen rot. Wir fachsimpeln und sind offenkundig begeistert. Irgendwie taut der Kollege auf der anderen Seite der Theke uns ggü nicht so richtig auf. Er ist freundlich und schenkt alles ein was wir wüschen, jedoch bleibt seine Kommentierung dezent… was ist los? Biertrinker 😂 ? … es dauert einen Moment bis er auftaut und sich als Abgesandter vom Weingut Ruffino zu erkennen gibt…. Also lassen wir uns einfangen und gehen einfach mal vom Napa Valley ins Chianti. Chianti igitt !! Chianti war für uns jahrelang der Inbegriff von Tannin und ruppigem Holz im Mund. Das in Kombination mit dem immer gleichen Verkaufsargument ….. „muss liegen und reifen „… genauso lange bis das Tannin weg ist und man dann merkt, dass leider auch die Aromen die Lagerdauer nicht überlebt haben (s. Das sind wir). Wir konfrontieren ihn dann auch gleich – noch vor dem ersten Schluck - mit unserer Meinung … oder unserem Vorurteil. Spannend zu sehen wie unser Gegenüber drauf reagiert. Mr Ruffinio lässt sich nicht beirren, nimmt meine Argumente auf, bestätigt sie und erläutert … genau wie bei Mukhrani ... mit vielen Argumenten, Dauerbombardierung und ohne Ende Enthusiasmus was Ruffino anders und speziell macht. Spielt Ruffino wirklich in der Liga der 3 großen Winzerlegenden der Toskana Incisa della Rocchetta - Mr Sassicaia - und Marchese Piero Antinori - Mr Tignanello - sowie Marchesi de’ Frescobaldi - Mr Ornellaia, Mr Masseto oder Mr Luce della Vite - mit ?

 

Am Ende der Verkostung müssen wir attestieren Ruffino spielt dort oben mit ! Allesamt Hammer Weine. Ruffino ist für uns ganz klar ein weiterer Supertuscan. Während Saldo mit viel Druck und Marmelade fesselt, fesselt Ruffino mit viel Ausdruckskraft und Vielschichtigkeit. Völlig anders strukturiert und sau lecker. Jedes Weingut für sich mit monumentalen Weinen völlig unterschiedlicher Prägung.

 

 USA – Constallation Brand - tPWco

 

Saldo Blue vs Saldo Red

Saldo Red, ohne Jhrg (40€).
Cuvee aus Zinfandel, Petite Sirah & Syrah. Druckvoller als der Blue bei gleicher Aromen Pracht. Pflaume, Amarena, Lakritz. Schokolade & Marmelade.

Saldo Red - Die Flamenco Tänzerin. 9,7.

 

 

 

Saldo Blue, 2019 (40€).
Cuvee aus Zinfandel, Petite Sirah, Syrah & Cab Sauvignon. Sehr komplex, aber doch ausgewogen. Wie gewohnt dicht, geschmeidig und trinkfreudig, aber deutlich sanfter und eleganter als der Red.

Saldo Blue - Die Fee ! 9,7.

 

 Prisoner Blue vs Prisoner Red

 

Analoges Geschmackspattern wie bei den beiden Saldos. Blue steht für mehr Geschmeidigkeit, Red für mehr Differenziertheit.

 

Prisoner 2019 Red Blend (63€) – Cab Sauvignon Blend mit Petite Sirah, Syrah & Charbono. Himbeere, Schokolade, Vanille. Wie immer eine Wucht. 9,6.

Prisoner 2019 Blue Blend (71€) – Cab Sauvignon Blend mit Petite Sirah, Syrah, Charbono & Malbec.
Kirsche, Blaubeere, Kakao. Deutlich geschmeidiger als der Red Blend. Leider deutlich teurer als der Saldo, aber auch als der Prisoner Red Blend. 9,5.

 

Italien – Constallation Brand - Ruffino

 

 

Ruffino, Toskana Rosso Modus Primo Ruffino, 2018 (59€).

Intensives Rubinrot. Kräftig, klar, zupackend. Intensive und vielschichtige Noten reifer dunkler Früchte. So ausladend im Aromenspiel, dass er schon wieder einladend ist 🤣. Wunderschön. 9,6.

 

Ruffino, Alauda Rosso 2017 (89€)

 

Dichtes Rot, mit leicht hellen Reflexen. Intensive Frucht mit viel Brombeere und Fruchtkompott. Im Mund trägt das sehr feine Tannin einen komplexen, vielschichtigen Wein. Ausdrucksstark und Genussstark. Geiles Getränk. 9,9.

 


Und nachdem wir zum Einstieg von der ganzen Klasse des Weinguts überzeugt waren, trauen wir uns schlussendlich doch noch an den Chianti heran. Wir haben ehrlich gesagt Angst
🥴. Unser Trauma ist noch nicht überwunden 😫.

Ruffino, Chianti Classico DOCG Gran Selezioni Riserva Ducale Oro Ruffino, 2017 (28€).

Uns empfängt das typische Granatrot mit leicht hellen Reflexen. Im Mund überrascht der Wein mit absoluter Klarheit & Differenziertheit. Und das alles ohne den altbackenen Tanninkleister !! Was für eine Wohltat. Unser Chianti-Trauma ist ab jetzt überwunden !! Rumkirsche, ein wenig Holz und eine Spur Graphit, aber so dass es nicht störend wirkt, sondern Spaß macht. Dezente Mineralität und schöne Säure sorgen für einen tollen Körper und Frische. Sau geil. 9,8.

 Ruffino, Romitorio di Santedame Chianti Classico DOCG Gran Selezione, 2016 (69€).
Dieser Chianti ist der absolute Gipfel ! Geschmeidig und unendlich weich. Unfassbar ! Tiefes Rubinrot und verführerische Nase mit Aromen von dunkler Frucht (Pflaume, Blaubeere), dazu Leder, Vanille und feine Gewürznoten. Das Tannin ist perfekt eingebunden und stützt einen fetten und strukturierten Körper. Ein Hammer Zeug ! 10,0.

 

 

Spanien – Artadi

Auf der Suche nach dem passenden Abschluss einer tollen Weintour werden wir bei Ardadi fündig. Eigentlich wollten wir mit einem kleinen Glas Hondarrabi Zuri der Bodegas Izar-Leku aus der Nähe von Bilbao abschließen. Die Flasche Sparkling Brut lächelt uns an, leider ausgetrunken. Naja, egal. Wir kommen ins Gespräch und werden als Artadi Collectors entlarvt. Der Bann ist gebrochen. Marian Lopez de Lacalle vom Collectors Club bedient uns höchste persönlich und führt uns durch die komplette Kollektion. No need to comment. Wer Details möchte sollte unbedingt unseren Artikel Nordspanien lesen. Wir fühlen uns geschmacklich wieder auf das Weingut versetzt und fahren in Gedanken wieder mit dem alten britischen Taxi über die Weinberge.

 

Wir trinken uns in der Reihe von Alicante bis ins Rioja und auch dort schön der Reihe nach hoch… bis …ja bis zum Gipfel. Ich flüstere meiner Frau ins Ohr „schon gesehen, gleich kommt er ins Glas… ich freu mich schon…“ Da steht er vor uns der El Pison !! Ich kann es kaum erwarten und genieße den nächsten Wein. Schon beim Quintanilla angekommen sehe ich den El Pison am Ende der Reihe stehen… er wartet geradezu auf uns ! Und dann .… wir beenden den unsterblich leckeren El Carretil und warten auf ein nettes Gläschen El Pison. Der 2020 nähert sich unserem Glas. Wie er wohl ist… noch jung und ungestüm ? Bestimmt nicht … bestimmt schon toll und ausdruckstark …. und dann ist die letzte Flasche LEER …. Oh nein !!! Lustig war dieser Moment dann aber irgendwie doch. Der Spanungsbogen wurde so langsam aufgebaut. Ein Wein besser als der andere und dann fällt das Finale aus. Mist 🤣. Naja .… wir müssen eben doch mal wieder ins Rioja …. 👍 💪.

 

Trotzdem war es der perfekte Abschluss einer tollen ProWein Tour 2022.  Artadi, Der Abschluss, Der Hammer, unerreicht !!

 

 

 

2023 wir kommen wieder !