Die DeKuckies in Paris - Sept 2019

 

Warum Paris? Die M&M´s sind ausgesprochene Paris Fans, wir waren seit unserer frühen Jugend nicht mehr da. Wir brauchten uns also um nichts kümmern und wurden perfekt geführt….

Alles Quatsch ! Wir mussten uns vor der anstehenden großen Bordeaux Probe beim nächsten Männerkochen mal ein Bild vor Ort in Frankreich machen ;-)

 

Day 1


Mit dem Thalys geht's stielecht von Essen in weniger als 4h zum Gare du Nord nach Paris. Kurz in die U-Bahn und schon sind wir an unserem Hotel in Montparnasse angekommen. Da unsere Zimmer eh noch nicht fertig sind geht's direkt weiter zum Trocadero. Paris empfängt uns mit dem sprachlos machenden Blick auf den Eifelturm. Wir bahnen uns den Weg durch die Touristengruppen und Souvenirs Verkäufer und schlendern langsam am Turm vorbei zurück Richtung Hotel. 

Natürlich sind wir nicht nach Paris gefahren um uns nur die Reiseführersehenswürdigkeiten anzuschauen. Ich habe schon angekündigt, dass ich beim Besuch des Louvre im Bällchen Bad abgegeben werden möchte.

Also bin ich wirklich froh, dass wir doch gleich mal auf die Genussmeile Rue Cler abbiegen, um zu einem kleinen Mittagsimbiss ins L'Eclair einzukehren. Die Rue Cler befindet sich im 7. Arrondissement und ist eine wunderbare Marktstraße mit Konditoreien, Metzgereien, Feinkostgeschäften, Käse- und Gemüsehändlern, Fischhändlern und Schokoladengeschäften. 

 

Alleine durch das Schlendern über die Rue Cler bekommt man Hunger. Glücklicherweise findet man hier in der kopfsteingepflasterten Fußgängerzone aber auch eine Kneipe und ein Bistro neben dem anderen. Würde ich in Paris leben, ich würde hier wohnen. Das Thema ist allerdings reine Phantasie, wenn man sich die völlig utopischen Immobilienpreise anschaut. Zur Quiche, einem Croque Monsieur und Jamon Melon genießen wir den ersten Tropfen. Einen einfachen Gamay. Endlich eine Erfrischung. Könnte sein das wir unsere Vorurteile ablegen...Paris hat doch etwas 🤗

Gestärkt geht's weiter über die Rue de Sèvres und rein in den Konsum- und Genusstempel Le Bon Marché. Der Shoppingkomplex ist über einen Crossover mit dem La Grande Epicerie verbunden. 


Le Bon Marché gehört zur Dachmarke LVMH. Da ist der Name schon Programm. Luxus auf jeder Etage. Hier heißt es die Mädels schnell durch zu schleusen und über den kürzesten Weg ins 1. UG zu buchsieren. Hier werden wir schier erschlagen von der gigantischen Weinauswahl. La Grande Epicerie bietet in seinen 4 Geschäften in Paris ca 200000 Flaschen Wein an. Gefühlt besteht die Auswahl zu 97% aus französischen Weinen und einem bisschen internationalem Rest. Alles sehr appetitlich arrangiert. Hier würde ich mich wohl ohne Probleme einschließen lassen. Tagträume… Irgendwann müssen wir uns doch schweren Herzens von der Auswahl lösen .... die Mädels warten....

Kurz vor dem Hotel kehren wir noch mal ein ... ins Le Vavin und genießen auf der Straße bei einem kühlem Bier das bunte Treiben in der Nähe des Blvd du Montparnasse.

Wir müssen uns fertig machen, die Crêpes warten schon auf uns. 

Am Abend geht’s in die Crêperie Le Petit Plougastel. Zu den herzhaften Crêpes, denen man überall in Paris begegnet,  gibt´s Cidre. Was soll ich sagen Cidre kann man trinken, muss man aber nicht. Bin mir nicht sicher, ob ich mich durch mehr Cidre an das Zeug gewöhnen könnte.

Zum Absacker landen wir wieder im Le Vavin. Schließlich können wir von hier direkt ins Bett fallen. Nach dem vergorenen Apfelgetränk, gönnen wir uns jetzt noch etwas Leckeres. Einen 2015er Cotes du Rhone vom Weingut Guigal. 
Eine Cuveé aus 50% Syrah, 40% Grenache und 10% Mourvèdre. Der Langedouc Wein ist wie immer süffig, fruchtig, feminin, lecker. Rote Beeren, gepaart mit eleganter Würze. Rund, elegant und easy drinking. Netter Ausklang des ersten Abends. 9.0. Bei einem EK-Preis von ca 8,80€ müssen wir auf 9,5 erhöhen.

15000 Schritte am ersten Tag. Wir fallen müde ins Bett. Der erste Tag ist rum …. Kein Bordeaux …. blöd…. obwohl ….

Day 2

Nach einem ausgiebigen und leckeren Frühstück geht´s es voller Tatendrang direkt auf den Arc de Triumph. Das Wetter war uns mal wieder wohlgesonnen. Der Blick über die Stadt ist absolut irre. Architektonisch ist Paris perfekt angelegt und der Triumphbogen gut positioniert. Egal in welche Richtung man schaut, man hat von jeder Position einen großartigen Blick über die Stadt.
Von hier schlendern wir über die Champs Elysee und durch diverse Klamottenläden Richtung Marais. 

 

Ich war froh als wir nach diesen Shopping Strapazen endlich auf dem hübschen Place Sainte-Catherine ankamen. Das La Terrasse Sainte Catherine ist wie für uns gemacht. Das Essen ist einfach aber sau lecker. Genau genommen war es bis dato das beste Essen und dazu eine perfekte Lage. Mitten in der Stadt in absoluter Ruhe. Auch wenn politisch nicht ganz korrekt hatte ich Fois Gras und die war himmlisch.


Nach dem Essen gibt´s eine gehörige Portion Van Gogh. Oh Gott schwere Kost und das nach dem Essen. Gott sei Dank kam es aber dann doch überraschend anders. 
Im Atelier des Lumieres 
wird einem moderne und alte Kunst in einem großen Saal auf 360°, mit Musik untermalt als kurzweiliges Bild und Musik Spektakel näher gebracht. Insgesamt laufen 3 Shows über die Wände. Wir genießen alle 3 und tauchen ein in eine Traumwelt aus bewegten Bildern und Musik. Van Gogh mit allen Sinnen. Wirklich lohnenswert! 


Nach ca 1h ging es von dort dann noch am leicht schmuddeligen Center Pompidou vorbei zum Louvre. Das Louvre verschlägt einem den Atmen. Die schiere Größe des Museumskomplex ist kaum zu erfassen. 

 

Wir machen uns so langsam wieder auf den Weg zum Hotel.

Dinner im La Vie d´AngeNach einem kurzen Fußmarsch vom Hotel erreichen wir das La Vie d´Ange. Ein kleiner Laden mit Platz für max 38 Pers. Die Grundfläche des Restaurants besteht praktisch nur aus der Küche und einem riesigen Weinkühlschrank der die Küche vom Gastraum abtrennt. Der Gastraum wird durch einen für Paris üblichen Wintergarten erweitert. Es gibt nur eine Tageskarte und in der Küche kocht die Chefin selbst. Der Weinkühlschrank bietet logischerweise das Ambiente für uns. Zur Essensbegleitung lassen wir uns auf die Weinempfehlungen des Patrons ein. Und die waren exzellent !!

Agly Brothers 2015, M Chapoutier, Roussilion, 25€ (48€ im Lokal). Super intensiv. Speck, Karamell, Beeren, maskulin, intensiv. Geiles Zeug. 9,7.

Die Mädels nehmen einen Pully Fume Le Grand Plateau 2011 von Guy Saget,Loire. Eigentlich bin ich ja kein Fan von dem Zeug. Dieser hier ist aber tatsächlich lecker und zum Fisch eine echte geile Begleitung. Irre frische Lemon Nose. 11€ (44€ im Lokal). 9,2.


Nachdem wir den erste roten mit Begeisterung geleert hatten, musste noch eine Empfehlung her:

Chateau Lafoux, Auguste, 2016, 16,87€ (
42€ im Lokal)Eine Cuvée aus Shiraz und Cabernet Sauvignon. Intensive Nase. Feminin, Vanille, super intensive Beere, süß, sau lecker und unendlich süffig. 9,5.

 

Ach ja, das Essen war passend zu den irren Weinen übrigens auch Hammer geil. ….. und schon wieder kein Bordeaux. Langsam weiß ich auch nicht mehr warum wir nach Frankreich gefahren sind….

Day 3

Los geht's auf der Ile St Louis und einem Rundgang um die leider zzt doch sehr ramponierte Notre Dame. 
Die Boucherie Gardi lädt zum Verweilen ein. Riesige Schlange im kleinen Ladenlokal und 3 Metzgermeister sind vertieft in ihr Handwerk. Das Geflügel wird noch an der Theke ausgenommen und vom restlichen Federkleid befreit. Ich bekomme langsam Appetit. 

Wir suchen uns wie jeden Tag einen etwas abseits gelegen Platz und landen wir auf dem Place de la Concretscarpe und dort im La Petite. 
Für uns ist das mittlerweile Teil von Paris geworden: Draußen sitzen in einem der zahllosen Kaffees oder Bars, die Seele baumeln lassen und dem Treiben auf dem Platz zuschauen. 

Irgendwann gehen wir dann doch noch mal weiter. 

Wir landen auf der Rue Mouffetard. 
Während die Rue Cler dominiert wurde von Bars und Restaurants, ist die Rue Mouffetard ein einziger großer Marktstand. Fleisch, Fisch, Bäckereien, Konditoreien, Chocolatiers und natürlich Weinläden ..... Klar dauert der Schlendrian durch diese Gasse viel zu lange. Wir können uns kaum lösen .....

Über Chinatown geht's nach Saint Germain. 
Irgendwann ist ja auch mal genug geschlendert. Wir haben schon lange keine Pause mehr gemacht. Zeit für ein kühles Bier und eine Käseplatte im 
Café Mabillon du Crous. Wo wir gerade bei französischer Kultur sind – Stichwort Käseplatte – spazieren wir an der Kirche St-Suplice vorbei, um dann auch gleich mal wieder ein Bier in der Brasserie O'Neil, einem Pub neben der Kirche, einzunehmen. 


Nach so viel Genusskultur benötigen wir mal eine Verschnaufpause und nehmen auf dem Weg zum Hotel im
Jardin du Luxembourg platz und genießen gedankenverloren das Treiben der französischen Stadtfamilien in der grünen Lunge von Paris.

 

 

Fazit der Reise:

 

Laissez-faire geht nicht nur in Spanien, nein auch in Paris. Auf unseren Pfaden zT jenseits der Massen findet man jede Menge Bistros und kleine Restaurants. Man kann überall nett draußen sitzen und bei Wein und tollem Essen stundenlang dem Treiben auf den Straßen zuschauen. Weintechnisch haben wir uns zugegebenermaßen wieder entlang der südfranzösischen Küstenregionen orientiert. Natürlich, weil wir uns da einigermaßen sicher fühlen. Aber zu unser aller Überraschung serviert uns der Patron im La Vie d Ange auch Roussillon. Weil wir Touristen sind? Weil er einfacher zu verstehen ist? Egal, der Abend war sau lecker und wir fühlen uns zumindest emotional für die großen Bordeuax Probe zum nächsten Männerkochen bestens präpariert.