Eine kleine Orin Swift Challenge – Nov 2018

Was liegt näher als anlässlich des Einzugs unserer Freunde in unsere direkte Nachbarschaft eine besondere WineChallenge abzuhalten.

 

Mercury Head, das Flaggschiff der Orin Swift Kollektion musste sich seiner eigenen Konkurrenz und unseren gnadenlosen und völlig objektiven Geschmacksknospen stellen. Zugleich war es das erstmal das wir in den Genuss des Mercury Heads kamen.

Mercury Head vs Papillon vs Machete!

 

Drei unterschiedliche Charaktere aus dem Hause Orin Swift. Darunter DER Papillon - nach all den Jahren hemmungslosen Weinschnabullierens immer noch unser absoluter Lieblingswein. Leider sind die Weine aus USA im allgemeinen und von OS im speziellen in den letzten Jahren deutlich teurere geworden, doch noch halten wir zu ihm ... unserem Papillon. Der preisliche Abstand zum Mercury Head ist jetzt nicht so gigantisch, dass sich hier nicht mal ein direkter Vergleich lohnt.

 

Der Mercury Head 2015 ist ein reiner Cab Sauvignon der im deutschen Fachhandel ab 105€ p.Fl. erhältlich. Er benötigt mindestens 2h - besser noch länger - zum Atmen. Handwerklich ist er top gemacht. Mouthfilling, dicht, cremig. Je mehr Zeit man ihm gibt, umso intensiver wird er. Die Fresse ist voll mit – insbesondere  Cassis und etwas Blaubeere. Dann - mit der Zeit- kommen auch die Kirschnoten zum Tragen.

 

Jetzt packen wir uns unseren Liebling ins Glas: Papillon 2014. Da ist es wieder, kaum nähert sich das Zeug unseren Sinnen sind wir wie geflasht. Ausdruckskraft ohne Ende. Unsere Sinne spielen verrückt...vielleicht sind wir es ja auch die verrückt sind... Das Zeug ist gnadenlos lecker. Wahnsinnig dichter Rotwein, den Mund sofort mit einer wahnsinnigen Aromenfülle (Beerenkompott, Rumtopfnoten, Schoko, dezentes und angenehmes Holz, süß) belegt. Lang und intensiv. Ich für meinen Teil habe keinen Grund von der Flagschiff Bewertung von 10,0 für den Papillon abzurücken. – Kleiner Wermutstropfen: Wir müssen hinzufügen, dass wir NOCH nicht von der Note abrücken. Der Preis schmerzt schon enorm. Ich hoffe und bete inständig dass das Zeug nicht noch teurer wird. Aktuell sind es 85€ p.Fl.

 

Im Vgl zum Mercury Head fällt als erstes auf, dass dieser ruppiger und eindimensionaler ist. Leider fehlen ihm bis zum Ende die intensiven und vielschichtigen Fruchtaromen des Papillon. Der Papillon schmeckt weicher und runder als der Mercury Head. Ja es kann sein, dass das eine Jahr Altersunterschied hier auch den Geschmacksunterschied ausmacht. Heute und in diesem Moment ist der Vergeich für uns jedenfalls genau so. Trotz allem ist die Verwandtschaft beider Weine deutlich zu erkennen: OS Handschrift.

 

Und dann ist da noch die Machete 2016. Mit 62€ auch nicht ganz preiswert. Dafür ist er aber auch nicht ganz so ausdrucksstark wie der Papillon. Stattdessen aber ein tolles Beerenspiel: Cassis und Pflaume. Vanille und im Vergleich zum Papillon etwas mehr Mineralität. 9,7.

 

Im Vgl zu den Geschmackserlebnissen der beiden OS Platzhalter kommt der Mercury Head - auch wenn er handwerklich sicherlich perfekt gemacht ist - nur auf eine 9,5. Wegen des Preises können wir leider nur eine 9,2 vergeben.

 

Das mit den neuen Nachbarn hat jedenfalls schon mal genussvoll angefangen. So kann es weiter gehen.