Österreich - April 2022  ( s Menü 262 vom 17.04.2022 )

 Im Reigen der Länderkochtermine sind wir ja schon ein wenig rumgekommen. Spanien machte mit der Tapas Nacht im Januar den Auftakt. Zugegebenermaßen ein ungewöhnlicher Monat für eine Taps Nacht, die - statt unter freiem Himmel - im warmen Esszimmer stattfand. Aber Wettschulden sind Ehrenschulden. Diese habe ich doch gerne eingelöst und koche dafür auch gerne mal im Januar typisch Spanische Sommerküche. 

 

Auf diese folgte dann das Australien Dinner. Eine Down Under Nacht zu der ich mal nicht kochen durfte. Dirk servierte zu unserem Australien Weinfinale perfekte Down Under Küche.

 

Darauf folgte im April Länderkochen No 3 aus der Levante Region. Aufregende Gewürzmischungen mit nicht so ganz aufregenden Weinen 🥸 … aber das Potential ist in der Region vorhanden.

 

Mit dem Länderkochen No 4 landen wir nun im schönen Österreich mit seiner deftigen Gebirgsküche und seinen tollen Weinen vom Neusiedler See und vom Wiener Hausberg.

 

Natürlich gibt es zahlreiche Internetseiten die einen bei einer typisch österreichischen Menüauswahl unterstützen. Allen voran die Seite des österreichischen Touristenverband. Oder die z.B. Internetseite Ichkoche.at.

 

Die allgemein bekannte deftige Essenskultur ist hauptsächlich durch Einflüsse aus Ungarn, Böhmen und Norditalien entstanden. Schließlich kann man die ganzen Berge – egal ob wandernd oder skifahrend – nicht ohne ein ausreichendes Kalorienpolster bezwingen.
typische Vertreter dieser Speisen sind Grießnockerlsuppe, Wiener Schnitzel oder Kaiserschmarrn. Bei dem Gedanken daran spüre ich förmlich die Skischuhe an meinen Füssen und den kalten Wind im Gesicht, wie ich locker die Skipiste herunter wedel, vor lauter Übermut am nächsten Hügel hängen bleibe und einigermaßen tolpatischig im Schnee lande
🤓. Warum mir so etwas passiert? Nicht etwa, weil ich ein schlechter Skifahrer war, sondern weil ich auch beim Skifahren immer ans nächste Essen denken muss und dann auch gleich über den passenden Wein sinnieren muss. Sinnieren und Skifahren passt nicht zusammen 🤪. Außerdem ist hier perfektes Wetter.

 

 Und so war das - aus unserer Sicht typisch österreichische Menü - schnell zusammengestellt.

 

Wir starten mit einer Flädlesuppe. Dieser aus jedem Hotelurlaub in Österreich bekannte Klassiker ist natürlich ein absolutes Muss.

 

Der Hauptgang war auch sofort klar: Es muss natürlich ein Wienerschnitzel sein. Natürlich das Original vom Kalb – locker paniert. Die Schnitzel aus der Oberschale stehen schon seit Jahren auf der Liste unsere Lieblingsrezepte und bestechen durch ihre Zartheit, Saftigkeit und lockeren Panade. Liebe Imbissbudenbesitzer nehmt es mir nicht übel, aber unsere Wiener schlagen Euch alle 🤣. Die Entscheidung für einen passenden Nachtisch war da schon schwieriger. Ist die österreichische Küche doch bekannt für ihre zahlreichen Süß- & Mehlspeisen. Da uns die Sacher Torte dann aber doch zu aufwendig erschien, haben wir uns tatsächlich für Kaiserschmarren entschieden. Klassisch mit Apfelspalten und Wallnüssen.

 

Fehlt nur noch ein Zwischengang. Wir wurden im Internet fündig und entscheiden uns für den schön klingenden Gemüse-Ribisel-Salat. Ob wir jetzt im März Ribisel (Johannisbeeren) bekommen werden wir noch sehen. Zur Not weichen wir auf Grantapfelkerne aus.

 

Und schon stehen wir vor der schweren Aufgabe die passenden Weine zu dem Menü zu suchen. Zur Flädlesuppe passt idealerweise ein leichter, halbtrockener Wein. Muss ja nicht gleich ein Rose sein 😬   ….....
Zum Gemüse-Ribisel-Salat mit Ingwer-Buttermilch-Dressing passt am besten ein Rielsing Kabinett.

 

Und was passt am besten zum Hauptgang: Wiener Schnitzel mit Ricotta-Spinatknödeln & Salbeibutter. Zum Wiener ginge am besten eine Riesling Spätlese, ein grüner Veltliner oder ein Wiener Gemischter Satz. Zu den Spinatknödeln wäre ein Chardonnay am geeignetsten.

 

Und in Kombination? Na beides je nachdem ob man mehr Schnitzel oder mehr Spinatknödel im Mund hat 😂.

 

Und dann ist da noch der Kaiserschmarrn. Dazu passt hervorragend ein halbtrockener Rieslingsekt oder eine Scheurebe, ein Champagner oder ein Portwein.

 

Wird es so kommen? NEIN natürlich nicht. Schließlich werden die DeKuckies ihre Weinkeller auf den Kopf stellen und schauen was von unserer Burgenland Tour an reifen Tropfen noch verfügbar ist. Frei nach dem Motto, weg muss was schmeckt und reif ist. Und so bleiben wir als alte G.E. unserem Motto treu.

 

Weg mit den Konventionen, aufgetischt wird was schmeckt.

 

 

 

Martin läuft mit einem 2021er Chardonnay von Alois Lageder (11€) auf.

MARTIN !!! Sag mal hast Du in Erdkunde nicht aufgepasst? Seit wann gehört Südtirol zu Österreich. Also gut, dann schlurfen wir den Rebensaft eben während des Kochens. Schließlich sind wir beim Thema Kochwein ja mittlerweile auch verwöhnt. Schlechter Wein zum Kochen würde sich sofort auf die Essensqualität abfärben. Das der Chardonnay top ist, hat er schon im legendären Chardonnay Contest bewiesen (9,8).

 

 

 

Zur Flädlesuppe und zum Ribisel-Salat gönnen wir uns anschl. einen Gemischten Satz vom Weingut Wieninger. Den Bisamberg 2019 (17€). Was soll ich sagen. Perfekte Harmonie zu beiden Speisen. Wieninger baut die 3 klassischen Burgunder Sorten WB, GB & Chardonnay im Gem. Satz im Bisamberg an. Die Rebenbestände dort sind 40 Jahre alt. Ausgebaut im Stahltank ergibt dies anschließend einen zart gelben Wein, mit floraler Nase und einem geschmeidig, cremigem Mundgefühl voller Zitrusaromen. Elegant. 9,2.

 

 

 

 

Den Panobile 2016 vom Weingut Achs (23€) nehmen wir auch zur Flädlesuppe. Achs verarbeitet in seinem Panobile Zweigelt 30% , Blaufränkisch 60% und St. Laurent 10%. Der Wein ist immer noch Hammer (10,0), passt aber nicht ganz so perfekt wie der Bisamberg…….

 

 

 

Das Wiener Schnitzel ist mit seiner super welligen Panade natürlich perfekt. Genauso wir der 2016er Ungerberg von Paul Achs (37€). Der Wein ist, wie schon auf unserer Probe auf dem Weingut in 2018 unverändert abgefahren! Kirsche, Beerenkonfit, Brombeere, Kräuter, Heidelbeere, Schokolade und was weiss ich noch alles..... Ist auch egal. Schmeckt sau geil ! 10,0.

 

Als Beilage gibt´s übrigens Salat mit zerdrückten Kartoffeln und Speck mit körnigem Senf … Bähhhm !

 

 

 

 

 

 

Und bevor wir uns dem Kaiserschmarren widmen gönnen wir uns noch DAS Monument von den Nittnaus. Den Comondor 2016 ! (49€). Ein Hammer Wein mit toller Geschichte und prägenden Erinnerungen an eine tolle Weintour 2018 …. Wir schwelgen und versinken in Erinnerungen …. Momente die nie enden sollten …. (wenn 10,0 zu wenig sind !).

 

 NB: wieso eine Flasche Historische Reben auf dem Bild erscheint wisst ihr vrmtl. längst, denn Ihr habt ja sicherlich alle den letzten Artikel dazu gelesen 😜.