Red or White & dazu ein slow cooked Brisket - Sept 2019

Seit dem der Bootleg die `California meets Florida Challenge´ gewonnen hat,

bin ich auf der Suche ....

Den Bootleg bekommt man leider nicht in good old Germany. Also stand schon seit langem fest, dass ich mir bei der nächsten Gelegenheit eine Flasche mitbringen muss. Natürlich geht man nicht einfach ins Red-or-White und spaziert einfach so mit 1 Bootleg raus .....

Auf der Suche nach einer Flasche Bootleg landete ich mal wieder im Red-or-White im Mobile, Al. Meine Begleitung meinte noch ganz lässig "klar haben die den, die haben alles". Von wegen. Da ist das Zeug doch tatsächlich out of stock.
Und so komme ich mit dem Filialleiter ins Gespräch. Fachsimpeln über die Methoden der amerikanischen Winzer mit dem Ziel fette Weine zu produzieren. Late Harvesting und speziell gezüchtete Hefen "make the wine bold". Ganz auf den Geschmack des amerikanischen Markts zugeschnitten. Die Kunst ist dann nur noch zwischen Bold mit Struktur und einfach nur Fett zu unterscheiden.

Neulich hatte ich einen von diesen für fette Weine bekannten Sizilianern im Glas. 2015er Vigne Vecchie Palmenti von der Cantine San Marzano. Fett und süß. Und spätestens nach dem 2ten Schluck dominiert die Süße. Es waren weder Struktur, noch Beerennoten erkennbar. Karamell oder Tabak Fehlanzeige. Just Bold.

Wieder zurück zur Diskussion im Red-or-White: logischerweise kamen wir auch auf den unglaublichen Erfolg von Dave Phinney und seinem Weinimperium zu sprechen. Das spannende an den Weinen ist, dass sie - auch wenn sie sicherlich alle in die Kategorie Bold gehören - gott-sei-dank alle unterschiedliche Charaktere sind .....

 

".. was sollen wir denn eigentlich heute mal zum slow cooked brisket trinken? ..."

  

Wir folgen der Empfehlung des Hauses und entscheiden uns für einen Rattlesnake. Ein 2014 Zinfandel von der Mount Peak Winery

 

Red-or-White verkauft den Wein zu 38,99USD. Der Wein überzeugt in Nase und Mund durch Beerenduft und viel Struktur. Dazu kommen Karamell und Schoko. Ich würde ihn mal als semi-Bold bezeichnen. Toller Wein. 9,7. Und auch der ist mal wieder nicht in Deutschland erhältlich...

 

Ach ja das Brisket war übrigens umwerfend!

 

Am nächsten Mittag geht's zum Meat Boss. Auch der Laden ist für seine Briskets bekannt. Also nehme ich es gleich nochmal und vergleiche. Das Fleisch war von seiner Struktur wieder perfekt. Insgesamt geschmacklich nicht ganz so high end wie im Red-or-White.

Bis jetzt habe ich slow cooked brisket noch nie selber gemacht da ich leider immer noch keinen Smoker oder Green Egg besitze.

Wie ich aber lernen durfte benötigt man für das beste Brisket der Stadt beides nicht !!!
Im Red-or-White wird das Fleisch bei 400-500°C im Pizzaofen angebraten und geht dann bei 80°C über Nacht ganz normal in den Backofen. Na das schreit doch nach einer Wiederholung zu Hause.

 

Jetzt aber schnell noch nach Fairhope.... mein Wein wartet auf mich!


Im Red-or-White angekommen werde ich bereits freudig begrüßt. Der Bootleg liegt schon bereit. Da nehme ich doch gleich 2 der letzten 6 Flaschen (34,99 USD). Spontan empfiehlt mir der freundliche Branch Leiter alle Weine die ich schon bei der letztjährigen "Florida meets California Challenge" probiert habe. Witzig. Zeigt aber dass das Personal in allen Läden von Red-or-White gleich geschult ist.

 

Ich entscheide mich - auch eine Empfehlung des Hauses - für einen Ridge Lytton Springs 2017 zu 43,99USD.
Laut Red-or-White ist Ridge Vineyards der Vater der Bold Weine mit Charakter. Ich bin gespannt.

 

Jetzt sind es doch 3 Flaschen geworden. Wird schon irgendwie in den Koffer passen.

 

Wir lassen den letzten Abend in kleiner Runde im Cheese Cottage ausklingen. Und nach soviel US-Wein genehmigen wir uns mal einen Spanier: den E. Der Wein kommt gut an....na ist halt auch ein Orin Swift aus seiner Winery Locations in Maury France.