Niagara-on-the-Lakes    Sept 2022

 Es ist der 11ter Sept 2022. Bevor wir uns den Weinen der Region Niagara-on-the-Lake widmen geht’s mit der LH 440 erstmal von FRA nach USA. Auf 10000m gönne ich mir zur Entspannung mal einen Champus aus der Heidsieck Dynastie:

 

Den Monopole Heidsieck, Blue Top Brut, Champagner (31,50€).

Da Weißwein auf 10000m Höhe ja nix taugt (s Flugriesling 2020), ignoriere ich die Flasche Vollrads und auch die Fritz Haag Verlockung welche beide auf dem Servierwaagen vor mir stehen. Ich probiere es heute mal mit Sprudel im Geschmack. ... na und was soll ich sagen ... es prickelt so schön ... Gott sei Dank nicht im Bauchnabel. Es handelt sich um einen hellgelben Champagner aus 20 % Chardonnay, 70 % Pinot Noir und 10 % Pinot Meunier. Tatsächlich ist das Ergebnis sehr nett im 👄. 🍍 🍎 🍐 kommen im 👄 an und werden von einem nicen Nuss Ton begleitet. Das ausgasende CO2 - oder die Perlage - intensiviert das Geschmackserlebnis. Da vergebe ich doch mal luftige 9,0. Ich sollte das Teil mal unter normalem Luftdruck probieren.


Tatsächlich funktioniert das mit dem Champus ganz gut. Er schmeckt solo, wie auch zum servierten Orangen-Krautsalat mit Garnelen. Das Champus Geschäft im Flieger ist sicherlich – wie es die Zeitschrift Welt beschreibt – dem Luxusgedanken einiger Menschen geschuldet. Tatsächlich sind aber durch die trockene Luft die Rezeptoren in der Nase ausgetrocknet und nehmen weniger wahr. Durch den niedrigen Kabinendruck kommen darüber hinaus weniger Aromastoffe aus dem Wein in der Nase an. Die Perlage kann diese Defizite in Teilen kompensieren. Also macht das Trinken von Champus im Flieger nicht nur wegen des Prestiges, sondern tatsächlich auch wegen des intensiveren Geschmacksempfinden im Vergleich zum Wein Sinn. Ich nehme noch ein Glas ….

 

Vor der Niagara Experience steht ein kurzer Abstecher nach Greenville (South Carolina) auf dem Programm.
Wir landen im Soby's. Tolle Location und großartiges Food. Leider stehen nur OK-Weine auf dem Tisch. ... Ich bin eingeladen und halte mich erstmal vornehm zurück ... Doch dann entdecke ich am Nachbartisch plötzlich den Prisoner von der tPWCo und bestelle gleich mal eine Flasche für uns. Um dann zu erfahren, dass der Laden auch den Abstract im Programm hat, um dann erst zu erfahren das der Schuppen eine der besten Weinkarten überhaupt hat, die ich je in einem Restaurant gesehen habe! Über 1200 verschiedene Weine warten im Keller des Soby´s !!!! Da erstaunt es nicht, dass der Wine Spectator das Soby´s im Jahre 2020 mit dem „Best of Award of Excellence“ ausgezeichnet hat. Warum klärt mich denn vorher keiner auf 🤨..... sollte ich jemals wieder in Greenville landen, das Soby's ist a Must-Go!!!

 

Naja uns weil es noch von Relevanz sein wird, sei kurz vom Abstecher nach Indiana berichtet:

Longhorn Steak House, Tippecanoe, Indiana
Da war es mal wieder das beste Rindfleisch der nördlichen Hemisphäre. T-Bone, butterzart und megamässig gewürzt. Wir treffen uns in einer kleinen Gruppe im Longhorn Steakhouse und essen alle ... Steaks... was sonst. Beilagen werden auch in USA an einem Männertisch gar nicht oder nur weil man das so macht bestellt. Ich bin fleischtechnisch mal wieder im 7ten Himmel. Es ist ein einfaches TBone.
Auf den ersten Blick nix spezielles. Ein Stück Rindfleisch in einer typisch amerikanischen Steakhouse Kette. Aber genau das ist das Besondere. Die Steakhouse Ketten in USA sind der Garant für absolut abgefahrene Fleischqualität. Butterweich - die massiven Steak Messer die traditionell auch in USA gereicht werden, braucht man eigentlich nicht - perfekt auf den Punkt gegrillt, saftig, unendlich im Geschmack und so zart, dass ich es fast zwischen Zunge und Gaumen zerdrücken kann. Absolut irre! Dazu ein local Brew. Besser geht nicht !

So und jetzt ab nach Toronto:

 

The Keg, Toronto Esplanade
Wieder eine dieser Steak House Ketten. Mit schlappen 160 Locations in Nordamerika nicht gerade klein. Wir landen im gemütlichen Keg Esplanade, einem von insg 9 Keg Locations in Toronto. Wir nehmen 3-mal Sirloin in 3 Gewichtsklassen 6, 8 und 12 Oz. Selbst das dicke Stück Fleisch war Medium rare perfekt gegrillt!! Ähnlich wie im Longhorn ein perfekter Steakabend. Wir bilden uns ein, dass das Steak im Longhorn noch einen Touch zarter und ein Hauch saftiger war…. Aber vielleicht sind das auch nur Emotionen …
🤣


Wir testen dazu unseren ersten Ontario Wein:

 

Stratus, Kabang, Red Blend, 2018 (EK ca 25 Can$)

Cooles Etikett. Die Kombination aus Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Syrah, Merlot und Petit Verdot hätte echtes Potential. Das war auch der Grund für unsere Wahl. Die Cuveé ist nett, aber leider etwas zu dünn und zu wenig intensiv für einen solchen Beerenmix. Der Wein bleibt damit hinter unseren Erwartungen. 8,0.

 

Die Stadt lässt sich trotz ihrer Größe und imposanten Skyline auch ohne U-Bahn an einem Tag erkunden. Sie beherbergt einen interessanten Kontrast aus hypermodernen Wolkenkratzern, dem Flair einer Küstenstadt und einer schönen Shopping-, Kultur- und Restaurantzone im Distillery Historic District. Direkt nebenan liegt der Lawrence Market, ein in Teilen an chinesische Shopping Malls erinnerndes wuseliges Einkaufszentrum mit unzähligen Klein- und Kleinstgeschäften auf 2 Etagen. Von hier aus machen wir uns auf den Weg einmal quer durch die Stadt zum CN Tower. Der Weg hat seinen Reiz, da wir immer wieder neue Perspektiven zwischen Geschäften, Wolkenkratzern, Grünflächen und immer wieder den CN Tower in der Ferne entdecken. Wir passieren die historischen Fassaden der Central Station und des imposanten Fairmont Royal York Hotel …. fast … meine Frau muss das Hotel von innen besichtigen und wir landen fast im netten Hotelkaffee. Das großzügige Erdgeschoss beherbergt einen lauschigen Barbereich. Ich muss alle denkbaren Tricks anwenden, um nicht an einem der Tische mit Cappuccino mit den beeindruckend kunstvollen Schokoladen- und Kuchentürmchen zu landen, die an jeden Tisch serviert werden. Ich gehe zügig zur nächst gelegenen Revolving Door….alle folgen… den Trick hat keiner bemerkt – glaube ich 🤣

 

Wir schlendern weiter durch das Stadtzentrum und werden überholt von Massen strömender Baseball Fans auf dem Weg ins Stadium. Das Roger Center, früher Sky Dome, ist die Homebase der Blue Jays, Torontos Baseball Major League Club, der in der Eastern Division der American Baseball League spielt. Die Blue Jays sind nicht irgendwer, sondern das einzige nicht US-Team in den Major Leagues. Grund genug spontan Baseball Tickets im last Minute Verkauf zu ergattern. Online Booking machts möglich. Das Stadium befindet sich mitten in der Stadt, direkt neben dem CN Tower. Wir sind also gleich da und haben noch Zeit für einen echten (für den europäischen Gaumen geschmacksneutralen) Hot Dog.

 

In der obersten Reihe des Stadiums angekommen, können wir nachempfinden wieso das Ding früher Sky Dome hieß. Der Name ist Programm. Irre hoch geht es gefühlt fast senkrecht runter auf den Stadion Ground wo wir das Spiel der Blue Jays gegen Baltimore Orioles verfolgen. Natürlich gewinnen die Blue Jays (6 – 3). Echtes Nordkurven Flair in Nord Amerika.

 

Noch ein Wort zum CN Tower. Er ist 341m hoch und seine Plattform ist mit dem Aufzug in 58sec zu erreichen. Nix für mich und Gott-sei-Dank ist die Schlange am Eingang viel zu lang 😂. Und überhaupt finde ich macht er sich ganz gut auf unseren Fotos in den verschiedenen Perspektiven auf 0m.

 
Frühstück  im „Dine n Coffee“ an der Yonge St.

Nachdem wir am ersten Tag mit pappigem Omelett in einem völlig überfüllten Restaurant zwar abgefüllt, aber nicht zufrieden in den Tag starteten, war es heute der Hit! Zwar nur "Order at the Front Desk", aber die Qualität der Backwaren ist top. Wir nehmen frische Croissants herzhaft und reichlich belegt mit allem was zu einem fetten Sandwich gehört. Sau lecker, insbesondere da die Hörnchen echt super frisch waren!! So können wir uns gut gestärkt auf den Weg zu den Niagara Falls machen.

 

 Niagara Falls ist indianisch und heißt soviel wie donnerndes Wasser. Genau das bekommt man reichlich zu spüren, wenn man am Rande der Fälle entlang spaziert. Auf der kanadischen Seite führt ein Fußweg praktisch direkt an der Kante des großen Falls vorbei. Hier spüren wir das donnernde Wasser und beobachten Vögel, die vorsätzlich mit dem Fluss an die Kante schwimmen und sich dann gekonnt die Flügel ausbreiten und von der Kante wegfliegen. Hier könnte Red Bull mal ein Merchandising drehen ;-).

 
Abends landen wir wieder im Keg.
Im The Keg Steakhouse Fallsview.
Warum? Das Restaurant bietet Falls View während des Essens! Wir nehmen exakt das gleiche Fleisch wie in Toronto. Die Qualität ist allerdings ein himmelweiter Unterschied. Das Sirloin kann entweder aus dem flachen Roastbeef oder der Hüfte geschnitten werden. Wir hatten hier den Hüftteil mit der Mittelsehen auf dem Teller. Schade. Auch so war das Fleisch insgesamt nicht ganz so herausragend wie in Toronto....hier zahlt man dann doch für das Spektakel jenseits der schier unendlich langen Glasfront des Restaurants und seinem atemraubenden Blick auf die Lichtershow der Fälle.

 

Die Wein Region Niagara welche sich von Buffalo, über Niagara-at-the-Falls bis zu Niagara-on-the-Lake erstreckt ist ca 15 ha groß. Wir zählen insgesamt ca 60 Weingüter. Damit ist die Region kleiner als die kleinen deutschen Weinanbaugebiete Ahr, Nahe oder Sachsen. Auf der amerikanischen Seite, jenseits des Niagara River, gibt es nur wenige Weingüter und westlich von St. Catharines fast keine.
Also bestellen zu unseren Steaks wieder einen lokalen Wein: einen Featherstone.

Featherstone, Gemstone 2021 (21Can$).
Eine Syrah Cuvee die durch ihre helle durchscheinende Farbe überrascht. Die Leichtigkeit setzt sich im Geschmack fort. Der Wein erinnert schon fast an Spätburgunder mit viel Frische durch das irre Säuregerüst. Schon besser als der Kabang, aber so ganz sind wir noch nicht überzeugt. 8,5.

Back to the hotel

 

Ab 22 U beginnt die all abendliche Light Show über den Niagara Fällen. Wir machen reichlich Fotos von unseren Logen Plätzen und degustieren dazu 2 Exemplare vom Weingut Inniskillin einem der größten Produzenten @Niagara. Jenseits der schieren Größe ist Inniskillin genau wie die Weingüter von Orin Swift Teil der Constellation Brands. Insofern sind wir hier guter Dinge !

Inniskillin, Riesling VQA, 2021 (21,75 Can$).

Inniskillin ist Mitglied in der Marketing Organisation „Wineries of Niagara on the Lake“. Wir finden Gummibärchen & grünen 🍏, durch das starke Säuregerüst wirkt er extrem frisch. Sehr ungewöhnlich für den deutsch kalibrierten Riesling Gaumen. In diesen Wein muss man sich erst mal reintrinken. Wir schaffen das an diesem Abend nicht. 8,0.

Inniskillin, Chardonnay Reserve, 2020 (21,75 Can$)
Auch dieser Wein aus der Niagara Region ist ungewöhnlich und deutlich anders als die zB ein Pfälzer Chardonnay. Der Fassausbau dämpft den Unterschied etwas ab, trotzdem behält dieser Chardonnay seinen ganz eigenen Charakter. Allerdings ist die Gewöhnungsphase für uns auch hier sehr sehr lang. 8,2.

Uns erwartet dann zu Hause noch die Spezialität der Region:
Inniskillin, Ice Wine, 2018 (375ml, 80Can$). Wir sind gespannt.

 

Am nächsten Tag fahren wir nach Niagara-on-the-Lakes. Der kleine Ort wird dominiert von Weingeschäften und Souvenierläden. Gefühlt ist jedes zweite Geschäft ein Weinladen. Wir bummeln durch das pittoreske Dörfchen, schön zurecht gemacht mit schier unendlich vielen Blumen. Das ganze gepaart mit leicht touristischem Flair erinnert es schon fast an populäre Weinorte im Rheingau oder der Mosel. Nur das es hier doch deutlich ruhiger zu geht.

Wir verlassen das Dörfchen und setzen unsere Wein Tour fort. Auf 2 Weingütern die wir selten auf den Weinkarten unsere besuchten Restaurants und auch nicht in den eben besichtigten Weinboutiquen gefunden haben. Ein gutes Zeichen ? .... sind wir endlich jenseits des Masseweins unterwegs ?? Beide liegen wenige Minuten voneinander entfern am Rande von Niagara-on-the-Lakes.

Two Sisters Vinyards:

Was für eine bombastische Auffahrt. Man biegt von der Straße auf eine schnurgerade, sehr gepflegte, lange Zufahrt durch die Weinfelder des Weinguts. Am Ende thront eine hochherrschaftliche Villa im toskanischen Stil. Im inneren setzt sich der beeindruckende, hochherrschaftliche Stil fort. Im ersten Moment sind wir uns nicht sicher, ob wir auf einem Weingut oder in einem 5 Sterne Restaurant gelandet sind. Das 2007 gegründete Weingut bewirtschaftet 52ha. Zu dritt nehmen an der Theke Platz und versuchen die beeindruckende Szenerie um uns herum auszublenden und uns ganz auf Geschmack und Geruch zu konzentrieren. Die Bewertung ist der gemeinsame Nenner auf den wir uns in Verlaufe der Verkostung einigen.

 

Sauvignon Blanc, Four Mile Creek, VQA, 2021 (37 Can$).
Uns empfängt eine Top SB Nase – Kräuter, Zitrone, frisch! Im Mund sitzt sich das Aromen Spiel fort. In Summe ein netter SB mit einem leider leicht herbem Abgang.
Schon besser als alles bisherige der letzten Tage ! 9,0.

Chardonnay, Bremsville Bench, VQA, 2019 (58 Can$).
In der Nase dominiert Vanille. Im Mund Pfirsich und die typische Buttrigkeit. Cremig, weich. Alles in allem ein typischer Chardonnay. Am Ende haben wir hier leider auch wieder den leicht herben Abgang. Sehr teuer. 9,0.

Riesling, Niagara Escarpment, VQA, 2019 (35 Can$).
Bester Wein im Weißwein Flight ! Typische Riesling Noten: Zitrus, etwas Pfirsisch, sehr mineralisch. Restsüß ausgebaut. Im Vgl zu den restsüß ausgebauten deutschen Rieslingen fehlt hier allerdings deutlich an Vielschichtigkeit & Länge. 9,2.

Die Weißweine sind in Summe ganz nett, begleiten uns aber leider z.T. mit leicht herben Noten. In Summe fehlen ihnen etwas Druck und Volumen und wirken dadurch etwa dünn.

 

Weiter geht’s mit Rot:

 
Eleventh Post, Niagara River, VQA, 2018 (48Can$).
Intensive Fruchtnase nach dunklen Beeren und dezentem Leder. Im 👄 frutty und dicht. Veilchen, dazu leichte Säure, etwas Leder und ein Hauch Tabak. Wir haben einen leicht parfümiert wirkenden Wein. Easy drinking oder auch süffig 😋. Nicht schlecht der Specht. 9,3.

Cab Franc, Niagara River, VQA, 2018 (48Can$).
Intensive Kräuter in Mund & Nase (Thymian, Pfeffer, Tabak). Dazu dunkle Beeren und wieder das dominante Säuregerüst. Durchaus modern ausgebaut, kommt dieser Wein nicht so ganz bei uns an. 9,0.

Stone Eagle, Niagara River, VQA, 2017 (150Can$)
Das Spitzengewächs der Two Sisters bestehend aus
60% Merlot, 30% Cab Sauv & 10% Cab Franc wird nur in Ausnahme Jahren abgefüllt. Auch dieser Wein ist extrem kräutrig in der 👃. Dazu kommt angenehmer Beerenkompott, Tabak und Vanille. Aktuell wirkt er noch etwas harsch im Mund. Extrem teuer. Bei dem Preis fehlt uns aber dann doch Ausdruckskraft und Länge. 9,2.

 

Wir wechseln zu den Topweinen der Two Sisters, den süß ausgebauten Weinen.

Riesling, Ice Wine, Niagara-on-the-Lake, VQA, 2019 (88,90 Can$ 375ml).
🍑 🍍 & ice tea. Extrem druckvoll im Mund. Am Ende fehlt mir bei aller Wertschätzung und Respekt vor den hohen Bewertungen von David Lawrason von Wine Align dann doch die letzte Eleganz zur Weltspitze. Der Riesling ist uns auf Dauer zu klebrig, zu wenig differenziert und leider auch nur mittel lang im Mund. Das ist gerade für einen Ice Wine extrem schade. 9,0.

Cab Sauvignon, Ice Wine, Niagara-on-the-Lake, VQA, 2019 (98,90 Can$ 375ml).
Schon die Farbe ist ungewöhnlich. Der Wein ist fast dunkel Rot. Insgesamt ist er farblich und geschmacklich von der
🍓 dominiert. 🍓 ohne Ende in der 👃. Im 👄 ein Erdbeerkonzentrat mit einem Touch Minze. Wir völlig überrascht und total geflasht von diesem tollen und sehr ungewöhnlichen Dessertwein!! Viel Kraft und Länge. Der Preis ist schon extrem fordernd, trotzdem vergeben wir für diesen doch sehr ungewöhnlichen Wein eine 9,7.

 

Damit sind der Eleventh Post und der Cab Sauvignon Ice Wine unsere Geschmackssieger. Wir schlendern noch ein wenig über das Weingut bevor wir weiterfahren.

 

Stratus Wines:

 Wir haben noch ein paar Stunden bis zum Rückflug. Zeit genug zum Relaxen auf der Terrasse der Stratus Winery. Es sollten noch einmal 2 nette Stunden zum Abschluss unserer gelungenen Toronto Tour werden:

 

Das Weingut bewirtschaftet 25Ha. Die Weine werden in einem Edelstahlrack a 4 Gläser serviert, begleitet durch 4 zugehörige QR Codes mit denn man sich die komplette Weinschreibung zum jeweiligen Wein herunter laden kann. Tolle Idee !! Unbedingt kopierenswert !!

 

Chardonnay, Unfiltered, 2020 (49Can$)
Wir werden von intensiven Noten nach Apfelsaft in
👃 und 👄 überrascht. Dazu etwas Ananas und Pfirsich. Der Wein ist sehr mineralisch. In Summe ist er uns aber doch zu eindimensional. 8,0.

Cab Franc, 2019 (39Can$)
Die anfängliche Terpen-
👃 verfliegt nach einer Weile. Vanille springt uns an, dann kommen Cassis, wenig Menthol und Leder. Leider fehlt auch hier etwas Ausdruckskraft. 8,2.

Stratus Red, 2018 (49Can$)

Der Stratus Red ist eine Cuvee aus Cab Franc, Cab Sauvig, Merlot, Petit Verdot und Tannat. Uns empfängt sehr starkes Terpen in der
👃, welches auch nach einer Weile verfliegt. Pflaume, Brombeere, Lakritz. Leider alles sehr dezent. 8,4.

Stratus White, 2016 (49Can$)

Eine 5-Reben Weißwein Cuvee aus Chardonnay, Sauvignon Blanc, Viognier, Semillion und Gewürztraminer. Der Wein ist dann leider auch zu dünn und schwachbrüstig. Mit dieser Rebenkombi kann das Potential für einen ausdrucksstarken Wein nicht abgerufen werden. 8,0.

 

Die Weinregion an der Spitze der Landzunge wird von 2 Seiten von Wasser umgeben und ist grundsätzlich eher windig. Ideale Voraussetzungen für top Weine. Da sich alle Weingüter ausschließlich in dem vergleichsweise kleinen Gebiet zwischen Buffalo im Süden und Niagara-on-the-Lake im Norden drängen, liegt die Vermutung nahe dass der Böden auch genug Potential hat. Das wird uns beim Besuch bei Stratus auch bestätigt. Diese kleine Region hat das Potential über Mineralität mehr Spannkraft und über die Selektion mehr Volumen auf die Falsche zu bringen .... und so gehen wir in den 2ten flight:

 

Field Blend, Ancestral, 2021 (35 Can$)
Ein Federweiße, naturtrüb und ungefiltert. Riecht wieder nach Apfelsaft. Etwas Melone und Pfirsisch. Etwas bitter im
👄. Interessante intensiver Apfelnote. 8,0.

Gamay, Rose, 2021 (32 Can$)
Kaum Geruch. Etwas Erdbeere und Marshmallow. Und da ist sie wieder die leicht herbe Note. 8,0.

Und dann werden wir doch noch überraschet auf unserer Ontario Niagara Tour!!! Die beiden letzten Weine zeigen es auf, das ganze Potential das on der Region steckt!!!

Sauvignon Blanc, 2020 (32 Can$)
Super Nase und ausdrucksstark. Birne, Kiwi, Grapefrucht, Zitrus und frisch. Bisher bester Wein in den Flights. Oder sollte es noch besser kommen? 9,4.

Gamay, 2020 (32 Can$)
Erdbeere, Kakao, Pfeffer, Vanille, balsamische Noten. Was für ein Wein. Extrem ausdrucksstark!! Mit so etwas haben wir nach den bisherigen Weinen nicht gerechnet. Toller Rotwein. Na geht doch!!! 9,5.